Zum Schäfersein gehört viel Idealismus. Erzielte man früher mit der Wolle noch einen Gewinn, so ist es heute durch die Einfuhren aus Australien und Neuseeland ein "Draufleggeschäft", erklärt Schaible. Heute liege der Schwerpunkt eher bei der Fleischproduktion, dennoch bleibt das Gewerbe auf Zuschüsse angewiesen.
Aber nicht nur der Markt habe sich verändert, sondern auch das Klima, die Struktur in der Landwirtschaft und der Verkehr. Schaible reduzierte daher seine Herde auf 500 Mutterschafe.
In den Beruf des Schäfers hineingewachsen
Seine Weidegründe erstreckten sich nun über die Wacholderheide von Bergfelden über Vöhringen bis ins Keltertal. Die Tiere betrieben unterstützende Landschaftspflege. War er in früheren Jahren mit mehreren Herden bis in die Gegend um Freiburg gezogen, betrieb er in den vergangenen zehn Jahren keine Wanderschäferei mehr.
Rückblickend auf 50 Jahre Schäferei erfährt man vom Hineinwachsen in den Beruf des Schäfers. Der junge Klaus war immer bei den angestellten Schäfern seines Vaters dabei und erlebte Berufung mit einem besonderen Mensch- Tier-Kontakt. Einer der Schäfer hielt ihnen 50 Jahre lang die Treue.
1990 übernahm er den Betrieb. Der Vater hielt sich im Hintergrund. Der erste Stall befand sich gegenüber dem Autohaus Kimmich. Im Tanner Tal entstand der nachfolgende größere Stall, der 1979 durch kindliche Brandstiftung niederbrannte. Zu spüren ist beim Erzählen noch etwas vom Schock und der Wehmut ob der verbrannten Tiere. Die circa 1000 Schafe mussten schnell an verschiedenen Stellen untergebracht werden.
Einen kompetenten Nachfolger gefunden
Im April 1990 wurde dann der jetzige Stall eingeweiht, angepasst an die derzeitige Herdengröße. Der Gedanke der Übergabe reifte, da ein familiärer Nachfolger fehlte. "Mir fehlt schon etwas", gesteht Schaible, dennoch zeigt er sich mit der jetzigen Situation zufrieden. Alles läuft in geordneten Bahnen, nur die Tierhaltung ist weg.
Mit dem 26- jährigen Aaron Mauch hat er einen kompetenten Nachfolger gefunden, denn dieser ist ausgebildeter Fachmann – und so weiß Schaible seine Tiere in den besten Händen. Seine Landwirtschaft treibt Schaible nach wie vor um, und als Futterlieferant kann er Mauch unterstützen.
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