Bürgermeister Matthias Gutbrod (links) begrüßte Matthias Stulz zurück im Kippenheimer Gemeinderat. Foto: Göpfert

Nach dem Wegzug von Julian Siefert wurde der Platz im Kippenheimer Gemeinderat neu besetzt.

Weil Gemeinderat Julian Siefert aus Kippenheim wegzieht, muss er auch seinen Sitz im Gemeinderat aufgeben. Bei der Sitzung am Montag wurde er in Abwesenheit verabschiedet. Bürgermeister Matthias Gutbrod dankt für die mehr als zehn Jahre, in denen Siefert das Ehrenamt des Gemeinderats ausgeübt hatte. Dass Siefert sich bereits in jungen Jahren habe aufstellen lassen und auch die repräsentative Funktion des dritten Bürgermeister-Stellvertreters ausgeübt und sich mit seinen Ideen und Ansichten in viele Ausschüsse eingebracht habe, zeuge von seinem großen Verantwortungsbewusstsein.

 

Julian Sieferts Nachfolger Matthias Stulz wurde im Anschluss verpflichtet. Er hatte bei der Kommunalwahl 2024 die nächsthöhere Stimmenanzahl erreicht. Stulz ist im Kippenheimer Rat kein Unbekannter. Er saß bereits von 2009 bis 2019 im Gemeinderat, bevor er ihn freiwillig verließ. Danach war er fünf Jahre ehrenamtlich als Schöffe in der Strafkammer des Landgerichts Offenburg tätig.

Matthias Stulz freut sich auf eine „spannende Zeit“

„Auch wenn sich der Sitzungssaal nun geändert hat – es ist eigentlich, als wäre ich nie weggewesen“, erklärte er am Dienstag unserer Redaktion. Nachdem er den Gemeinderat verlassen hatte, sei er von vielen angesprochen worden, doch wieder für diesen zu kandidieren. Als er sich dann dazu entschlossen hatte, sei es zu spät für eine eigene Liste gewesen. Irene Preschle, die ihn auch angesprochen hatte, hatte jedoch noch auf der SPD-Liste Platz für ihn gehabt. Mit ihr sitzt Stulz nun für die SPD im Gemeinderat.

Er freue sich darüber, dass er nun doch noch in den Gemeinderat hineingekommen sei, erklärte er unserer Redaktion. Er habe immer Interesse an seiner Heimatgemeinde gehabt und als Gemeinderat immer gerne gestaltet und seine Meinung gesagt. Er bedauere es jedoch, dass die aktuelle wirtschaftliche Lage und die Politik die Kommunen immer stärker aufs Reagieren beschränkten und ihnen die Möglichkeiten zum Gestalten immer mehr mehr nähmen – sei es etwa in Bezug auf die Unterbringung der Flüchtlinge oder die Kita-Plätze.

Wichtige Entscheidungen stehen an

Stulz, der auch Vorsitzenden der BI B 3 ist, freue es in einer Zeit Gemeinderat zu sein, in der für die Gemeinde viele spannende Entscheidungen anständen, sei es in Bezug auf das neue Feuerwehrhaus, dessen Bau Stulz in seiner Verpflichtungssitzung gleich mitentschied oder wenn nach dem Bau der B 3-Umfahrung die B 3 heruntergestuft werde. „Dann gibt es sicherlich viele Möglichkeiten, das zu gestalten“, blickte er voraus. Dass die neue Kreisstraße bis 2028 fertig werde, halte er zwar für unwahrscheinlich, er freue sich jedoch, dass man an dem Termin festhalte und so mit Druck hinter der Verwirklichung sei.

Irene Preschle ist nun dritte Stellvertreterin

Stulz nahm auch Sieferts Platz als Stellvertreter im Verwaltungsausschuss ein sowie als Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Technik sowie im Jugendausschuss. Im gemeinsamen Ausschuss mit der Verwaltungsgemeinschaft Lahr-Kippenheim nimmt Irene Preschle Julian Sieferts Position als reguläres Mitglied ein, Matthias Stulz ist ihr Stellvertreter.

Irene Preschle wurde als Dienstältere auch zur dritten Bürgermeister-Stellvertreterin bei der SPD gewählt – mit einer Enthaltung von ihr und einer Gegenstimme von Lothar Stulz. Dieser monierte, dass er den Posten des dritten Bürgermeister-Stellvertreters für unnötig halte, zumal die SPD ja keinen Fraktionsstatus mehr besitze. Bürgermeister Matthias Gutbrod verwies auf die Gemeindeordnung, in der das Amt verankert sei und mit einem Vertreter der drittgrößten Partei im Rat – das ist die SPD immer noch – besetzt werde. Zudem hob er hervor, dass etwa Julian Siefert in seiner Funktion als dritter Bürgermeister-Stellvertreter einige Termine wahrgenommen habe. Das Amt habe also durchaus seinen Sinn, so Gutbrod.