Nachdem der Kreistag vor wenigen Tagen gewissermaßen seinen Beschluss bestätigt hat, Bus-Zuschüsse für Schüler zu streichen, machen Gerüchte die Runde. 4000 Kündigungen von Monatstickets seien bei der VGC eingegangen. Wir haben nachgehakt.
Bereits im Dezember vergangenen Jahres hatte der Calwer Kreistag eine, gelinde gesagt, unpopuläre Entscheidung getroffen: Um den desaströsen Haushalt des Landkreises zu verbessern, beschloss das Gremium, Zuschüsse für Schüler-Bustickets zu streichen.
Betroffen sind seit März Grund- und SBBZ-Schüler (Schüler an sonderpädagogischen Bildungszentren) sowie Familien mit mehr als zwei Kindern. Die Verwaltung rechnet dadurch mit rund 800 000 Euro weniger Ausgaben pro Jahr.
Insgesamt geht es um 1867 Schüler im Kreis Calw. Etliche Eltern waren dagegen Sturm gelaufen, eine Petition gegen die Entscheidung hatte deutlich mehr als 4000 Unterzeichner gefunden. Erst vor einer Woche beschloss der Kreistag, dem Ansinnen der Petition nicht nachzukommen.
Aktuell „nur“ rund 9400 Abos für Schüler-Monatskarten
Kurz darauf machten erste Gerüchte einer regelrechten Kündigungswelle die Runde. 4000 Kündigungen an Bustickets seien inzwischen bei der Verkehrsgesellschaft Bäderkreis Calw mbH (VGC) eingegangen.
Da nach Angaben von Mara Müssle, Sprecherin des Calwer Landratsamts, aktuell „nur“ rund 9400 Schüler bei der VGC Abos für Monatskarten besitzen, wäre das ein außerordentlich großer Anteil. Und auch finanziell ein Problem für den Landkreis.
Denn die VGC, so berichtet die Sprecherin des Landratsamtes, nehme „die Erlöse nur treuhänderisch ein und leitet diese an die Verkehrsunternehmen weiter. Damit fehlen die Erlöse jeweils bei den erlösverantwortlichen Unternehmen, nicht bei der VGC. In den von uns vergebenen Bündeln stehen aber uns die Erlöse aus Fahrausweisen und Ausgleichsleistungen zu.“
Doch gab es wirklich bereits 4000 Kündigungen? Müssle gibt eine klare Antwort: „Nein, bis Ende letzter Woche gingen im Zusammenhang mit dem Wegfall der Befreiungen bei der VGC rund 250 Kündigungen ein“, so die Sprecherin.