Trainerduo beim Bahlinger SC: Axel Siefert (vorne) und Dennis Bührer Foto: Künstle

Wenn am Samstag der FSV Frankfurt ins Bahliner Kaiserstuhlstadion kommt, geht es für die Hausherren vor allem um eines: Die derzeitige Siegesserie soll weitergehen.

Es ist noch nicht lange her, da stand der Bahlinger SC nach vier Niederlagen in Serie im Tabellenkeller der Regionalliga. Drei Wochen und vier Siege später sieht die Welt im Kaiserstuhlstadion schon wieder ganz anders aus. Für Axel Siefert, gemeinsam mit Dennis Bührer Trainer beim BSC, ist das keine große Überraschung. Denn schon vor drei Wochen sagte er: "Wir wissen woran es liegt und dass wir Zeit brauchen." Vor dem Heimspiel gegen den FSV Frankfurt (Samstag, 14 Uhr) spricht der Orschweierer Siefert über die jüngste Serie, den kommenden Gegner und nennt sein persönliches Wunsch-Halbfinale im Verbandspokal.

Herr Siefert, nach dem Sieg zu Saisonbeginn folgten vier Niederlagen. Jetzt haben Sie viermal in Serie gewonnen. Die Stimmung dürfte gut sein, oder?

Ja, das was man nach außen sieht, ist das Tabellenbild. Und da haben wir jetzt ein bisschen Abstand zu den Teams nach unten. Von daher kann man jetzt ein bisschen durchatmen und die Stimmung dadurch ist natürlich besser, jedoch gibt es keinen Grund nachzulassen.

Waren Sie am Anfang der Saison nach dem schwachen Start besorgt – vielleicht sogar auch um den eigenen Posten?

Absolut gar nicht, wir sind ja nicht die Kickers Offenbach, sondern der BSC. Deshalb sind wir in dem Verein, in dem wir sind. Für den Bahlinger SC ist es ein Privileg, in der Regionalliga zu spielen. Jeder im Verein kann unsere Situation einordnen, zumal die Niederlagen zu Saisonbeginn ja zu erklären sind.

Haben Sie und Dennis Bührer denn etwas verändert, weshalb es jetzt läuft?

Nein, gar nichts. Der schwache Start war durch viele Neuzugänge, die Zeit brauchen – gepaart mit einem schweren Auftaktprogramm – zu erklären. Deshalb wurde das im Verein auch alles richtig eingeordnet und es wurde keiner hektisch oder nervös. In den verlorenen Spielen war teilweise trotzdem eine gute Leistung zu erkennen. So etwas braucht dann einfach bisschen Zeit. Es war uns klar, dass wenn die Mannschaft weiter so im Training arbeitet, wie sie es gemacht hat, irgendwann die Erfolgserlebnisse kommen werden. Dass es jetzt vier Siege in Folge waren, ist dann natürlich sehr erfreulich.

Sind die Neuzugänge denn jetzt besser integriert?

Ja, das ist definitiv so. Es ging ja auch darum, Spieler die aus der Verbands- oder Oberliga zu uns gekommen sind, an die höhere Intensität und Regionalligafußball zu gewöhnen, Abläufe zu verinnerlichen – und das benötigt dann einfach einen Moment. Und sie haben nun auch besser verstanden, was unser Spielprinzipien sind. Wenn wir den Ball nicht haben, wollen wir ihn. Wenn wir ihn haben, wollen wir ihn nicht abgeben. Klingt einfach, ist es aber nicht.

Mittlerweile stehen Sie mit 15 Punkten auf Platz acht. Wohin geht der Weg?

Es ist als Trainer ja immer so: Wenn’s nicht läuft, sind wir dafür zuständig, dass keine negative Stimmung aufkommt. Jetzt läuft es gut und wir müssen aufpassen, dass nach vier Siegen die Euphorie nicht überschwappt. Denn wir werden weiter in jedem Spiel – egal gegen wen – an unser Limit gehen müssen. Wir sind zuletzt in Koblenz als Mannschaft 115 Kilometer gelaufen, in Worms 118 Kilometer. Das sind unglaubliche Werte, der Bundesliga-Schnitt liegt bei 115. Das zeigt, wie gierig die Mannschaft ist und wie sie sich gegen diesen negativen Lauf gestemmt hat. Das gilt es nun weiterzumachen. Denn wir sind auf dem richtigen Weg.

Am Wochenende kommt der FSV Frankfurt nach Bahlingen. Ein klangvoller Name.

Ja. Vom Namen her ist es nicht vergleichbar mit uns. Aber in der Tabelle stehen sie derzeit hinter uns. Sportlich gesehen können wir also auch mit so einem Namen mithalten und sind auf Augenhöhe.

Also ist das Ziel, die Serie zu verlängern?

Jede Serie endet irgendwann, das ist klar. Aber erst mal geht’s darum, die Serie am Leben zu erhalten – auch gegen den FSV Frankfurt.

Ein Wort noch zum Pokal, in dem der BSC erstmals seit längerer Zeit wieder überwintert. Im Viertelfinale spielen Sie gegen Villingen. Das könnte auch ein Finale sein.

Ja, es hätte auch einfachere Lose gegeben – wobei auch noch andere sehr gute Teams im Rennen sind. Aber klar ist auch: Wer den Pokal gewinnen will, muss jeden schlagen. Zumal wir gegen Villingen zu Hause spielen dürfen. Wenn wir das Halbfinale erreichen und dort auf den SC Lahr treffen würden, würde mich das persönlich sehr freuen.