Um ihre Achillessehne noch zu schonen, trittt Elena Burkard in Regensburg über 5000 Meter an.   Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder Bote

Dank der sinkenden Inzidenzen dürfen seit kurzem auch wieder Nicht-Kaderathleten an Wettkämpfen teilnehmen und darauf hat die Läuferschar der LG farbtex Nordschwarzwald nur gewartet. Am Wochenende wird ein Großteil der Nordschwarzwälder bei diversen Wettkämpfen ins Geschehen eingreifen.

Auch Elena Burkard stellt sich wieder der internationalen Konkurrenz bei der Sparkassen Gala in Regensburg, nachdem sie die Deutschen Meisterschaften vor zwei Wochen wegen Schmerzen in der Achillessehne hatte absagen müssen.

Diese Probleme sind größtenteils ausgestanden, um aber kein Risiko im Hinblick auf einen Start bei den Olympischen Spielen in Tokio einzugehen, startet Burkard am Samstag über die 5000 Meter anstatt über die 3000 Meter Hindernis, wo durch die Sprünge über die Hürden und den Wassergraben ganz andere Belastungen auf die Sehne wirken.

Die 5000 Meter versprechen, ein absoluter Höhepunkt des Meetings zu werden. Aus nationaler Sicht wird vor allem Denise Krebs, die frischgebackene DM-Dritte über diese Strecke vom TSV Bayer 04 Leverkusen zu beachten sein. Dazu startet Sara Benfares vom LC Rehlingen, Bronzemedaillengewinnerin der Deutschen Meisterschaften über 1500 Meter, über die 5000 Meter, um ihre Ausdauer zu testen. Größte Widersacherin Burkards aus deutscher Sicht dürfte aber Miriam Dattke von der gastgebenden LG Telis Finanz Regensburg sein. Dattke hatte bei den Deutschen Meisterschaften die Silbermedaille über 5000 Meter geholt und will in Regensburg in Richtung Olympianorm, die bei 15:10,00 Minuten steht, laufen. Die aktuelle Deutsche Crossmeisterin Domenika Mayer und die Kenianerin Agnes Mumbua Ngolo sind ebenfalls zu nennen. Der bekannteste Name im Feld dürfte allerdings Caster Semenya aus Südafrika sein. Die zweifache Olympiasiegerin und dreifache Weltmeisterin über 800 Meter steht neben ihrer sportlichen Erfolge seit Jahren vor allem aufgrund zu hoher Testosteronwerte und dem damit einhergehenden maskulinen Erscheinungsbild im Fokus der weltweiten Sportöffentlichkeit. Nach einem Gerichtsurteil des Internationalen Sportgerichts CAS von vor zwei Jahren darf die Südafrikanerin daher nicht mehr auf Strecken zwischen 400 Metern und einer Meile starten, sofern sie ihren natürlichen Testosteron-Wert nicht durch Medikamente auf ein normales Niveau senkt. Dem widersetzt sich Semenya und versucht, seit dieser Saison über 5000 Meter die Olympianorm zu knacken. Zweimal scheiterte sie bisher, kam aber immer besser in Form.

Trotz des enorm starken Starterfelds ist Burkard mit ihrer Bestzeit von 15:12 Minuten aus dem Jahr 2018 eine heiße Anwärterin auf den Sieg, sofern ihre Achillessehne mitspielt.

Ebenfalls in Regensburg starten mit Fabian Müller, Henri Hansert und Marc-Corin Steinsberger drei schnelle Nordschwarzwälder über 1500 Meter. Alle drei bewiesen bereits in der noch jungen Saison, dass sie gut in Form sind. Hansert lief mit 3:56 Minuten nahe an seine Bestzeit aus dem Vorjahr heran, Steinsberger präsentierte sich bei seinem Comeback über 3000 Meter und 5000 Meter ebenfalls in blendender Verfassung. Zweimetermann Fabian Müller, der sich über 800 Meter auf einem starken Niveau befindet, scheint sich auch immer besser auf den 1500 Meter wohlzufühlen. Allen drei ist bei sommerlichen Bedingungen eine neue Bestzeit zuzutrauen.

In Tübingen beim "LAV&Friends-Meeting" wird Lukas Waidelich über 800 Meter auf Bestzeitjagd gehen. Alex Haase wird über 1500 Meter starten und Viktor Luft wird versuchen, trotz eines kürzlichen Fahrrad-Sturzes über 5000 Meter eine schnelle Zeit zu laufen.