Heringsfang in der Ostsee: die Bestände des Fisches sind erheblich reduziert. Foto: dpa/Jens Büttner

Nicht nur den globalen Meeren geht es schlecht, auch unsere hiesigen Meere leiden unter Klimawandel, Überfischung und zu geringem Umweltschutz.

Dem Meeresbiologen Christopher Zimmermann aus Rostock ist der Februar 2020 noch in unliebsamer Erinnerung. „Die Wassertemperatur an den Küsten in der westlichen Ostsee lag damals vier Grad höher als über dem Mittel der 30 Jahre zuvor.“ Ein kühler Laichgrund aber ist Voraussetzung für das gleichzeitige Auftreten von Plankton und Krebslarven – weil das jungen Heringen als Nahrung fehlte, sind nach ihrem Schlüpfen im März viele Millionen von Heringslarven „einfach verhungert“, sagt Zimmermann, der das Thünen-Institut für Ostseefischerei leitet und deutscher Vertreter im Internationalen Rat für Meeresforschung ist. „Klimawandel und menschlicher Druck üben eine unheilige Allianz auf die Nord- und Ostsee aus.“