Ministerpräsident Winfried Kretschmann würdigte die Verdienste Helmut Schmidts. Foto: dpa

Nach dem Tod von Helmut Schmidt haben auch Politiker im Südwesten den Altkanzler gewürdigt - über Parteigrenzen hinweg.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat den verstorbenen Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) als einen „großen und bedeutenden Politiker unseres Landes“ gewürdigt. „Als Politiker der SPD trug er nach Kriegsende maßgeblich zum Wiederaufbau einer demokratischen Republik nach dem Dritten Reich bei. Die stärkste Motivation des Demokraten Helmut Schmidt war, dass all diese grauenhafte Dinge sich niemals wiederholen sollten“, betonte der Ministerpräsident am Dienstag. Der 96-jährige Altkanzler starb am Dienstagnachmittag in Hamburg.

SPD-Landeschef Nils Schmid bezeichnete Schmidt als einen der größten Sozialdemokraten der Geschichte. „Der Lotse ist von Bord gegangen“, sagte der baden-württembergische Finanz- und Wirtschaftsminister in Stuttgart. Für ihn persönlich sei Schmidt mit seinem moralisch fundierten Pragmatismus und dem klaren Bekenntnis zur Verantwortungsethik ein politisches Vorbild. Er fügte hinzu: „Die Begegnungen und Gespräche mit ihm werden mir für immer im Gedächtnis bleiben. Deutschland hat ihm viel zu verdanken, die sozialdemokratische Familie hat ihm viel zu verdanken.“

Landtagspräsident Wilfried Klenk (CDU) erklärte, mit Schmidt verliere Deutschland einen großen Staatsmann und erfolgreichen Krisenmanager, dessen Stimme in der Bundesrepublik bis zuletzt erhebliches Gewicht gehabt habe. Auch CDU-Fraktionschef Guido Wolf sagte: „Helmut Schmidt wird als großer Staatsmann in die deutsche Geschichte eingehen.“ Seine politische Weitsicht, sein Mut und seine Fähigkeit überparteilich zu integrieren, hätten ihn immer beeindruckt, sagte Wolf. CDU-Landeschef Thomas Strobl, der auch CDU-Bundesvize ist, wertete Schmidt als große Persönlichkeit. Er habe weit über seine Zeit als aktiver Politiker gewirkt. Seine Meinung und sein Rat seien über die eigene Partei hinaus geschätzt worden.