Das Ermittlungsverfahren gegen die Polizeibeamten ist eingestellt worden. (Symbolfoto) Foto: dpa

Beamte reagierten auch wegen sprachlichen Barrieren nicht auf Anruf von Zeugin. Kein Fehlverhalten.

Engelsbrand - Die Ermittlungen gegen zwei Polizeibeamte eines Polizeireviers im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums Pforzheim sind eingestellt worden. Das Verfahren wurde nach dem tödlichen Sturz einer 90-jährigen Frau im Juli in Engelsbrand eingeleitet.

Die Frau war am Morgen von einer Zeitungsausträgerin im Hof ihres Anwesens vor der Eingangstreppe liegend aufgefunden worden. Eine herbeigerufene Streifenbesatzung des Polizeireviers Neuenbürg hatte die 90-Jährige gegen 5.15 Uhr dort leblos vorgefunden.

Große sprachliche Barrieren

Die Ermittlungen, mit denen die Kriminalpolizeidirektion des Polizeipräsidiums Ludwigsburg beauftragt worden war, richteten sich gegen zwei Beamte eines weiteren Polizeireviers. Die Zeitungsausträgerin hatte zirka zwei beziehungsweise eineinhalb Stunden zuvor bei dem Revier angerufen.

Nach dem Ergebnis der Ermittlungen kann ein Fehlverhalten der Beamten und damit ein pflichtwidriges Unterlassen etwaiger Rettungsmaßnahmen nicht festgestellt werden, heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und des Polizeipräsidiums Ludwigsburg.

Im Rahmen der Telefonate bestanden große sprachliche Barrieren, die bei den Gesprächen nicht überbrückt werden konnten. Das Bestehen einer Notlage und das etwaige Erfordernis eines sofortigen Tätigwerdens waren für die Beamten daher nicht erkennbar und der konkrete Aufenthaltsort der Anruferin war unbekannt.