Mit dem Einzug ins Stadion nehmen die Hoptbühl-Gymnasiasten das neue Sportgelände in Beschlag. Foto: Heinig

Es hat gut 20 Jahre gedauert. Jetzt wurde der für 1,7 Millionen Euro nun endlich sanierte Sportplatz am Hoptbühl-Gymnasium in Villingen mit einer Schlüsselübergabe und einem Sportfest eingeweiht. Er ist zu einem Schmuckstück geworden.

VS-Villingen - Selbst die Sonne kam aus dem Lachen nicht heraus, auch wenn es einem beim Rückblick von Schulleiterin Simone Duelli-Meßmer auf die Planung und Verwirklichung der Maßnahme hier und da wieder vergehen konnte. Aber: "Heute ist ein Freudentag", rief sie und die Gäste bestätigten das applaudierend. Ein "großes Wunder" habe sich ereignet, "nach vielen Hoch-, Tief- und Wendepunkten".

Rückblick: Bereits im Jahr 2000 befand die Schulgemeinschaft, dass Sport auf dem Gelände nicht länger tragbar sei. Da der Schulplatz im Sportstättenentwicklungsplan nicht einmal vorkam, wagte die Fachschaft Sport damals – vor 21 Jahren – einen ersten Vorstoß. Der blieb erfolglos. Die Stadt sanierte nicht und wartete den Sportplatz nicht einmal mehr. Mit fatalen Folgen: 2016 wurde das marode Terrain aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt, Schulsport im Freien verschwand vom Stundenplan.

Mit Unterschriftensammlungen der Eltern, dem Einsatz von Ex-Lehrerkollege und Stadtrat Hans-Joachim von Mirbach, der Unterstützung des Sportverbandes und nach einem Vorsprechen der Schulleitung beim Amt für Jugend, Migration, Bildung und Sport brachte man 2017 immerhin eine Planung auf den Weg, wonach die Sanierung bis 2019 fertiggestellt sein sollte.

Ende 2018 dann der Rückschlag: Der Plan wurde auf Eis gelegt, "die Schule im Regen stehen gelassen" (Duelli-Meßmer). Die Schulgemeinschaft gab nicht auf und überzeugte Anfang 2019 den neuen Oberbürgermeister Jürgen Roth von der Dringlichkeit einer Sanierung. Der Gemeinderat entschied im Mai 2019: "Die ungedeckte Sportanlage am Hoptbühl wird vorab saniert."

Auch Vereinssport möglich

Seit Beginn des neuen Schuljahres können die Gymnasiasten vom Hoptbühl nun ein Außensportgelände nutzen, das seinesgleichen sucht. Und nicht nur sie: Auch die Schüler der benachbarten Christy-Brown- sowie der Albert-Schweitzer-Schule können hier Leichtathletik betreiben, klettern, Fußball oder Beachvolleyball spielen. Zudem wird der Platz in den Abendstunden Vereinen überlassen und wurde daher mit einer rund 90 000 Euro teuren Flutlichtanlage ausgestattet.

Schüler und Vereinssportler finden nun eine Rundbahn mit knapp 273 Metern inklusive Markierungen für 100- bis 800-Meter-Läufe, drei Weit- und zwei Hochsprunganlagen, ein Rondell für Kugelstoßer, ein Kleinspiel- und zwei Beachvolleyballfelder eine Boulderwand sowie ein Calisthanics Street Workout Park. Letzterer wurde auf Betreiben der Schülermitverwaltung realisiert, die dafür 8000 Euro an Spenden einsammelte. 12 000 Euro steuerte der Freundeskreis des Gymnasiums bei.

"Wir haben eine Punktlandung geschafft", sagte Landschaftsarchitekt Bernhard Kuberczyk, nachdem er auf Bauverzögerungen aufgrund von Lieferschwierigkeiten hinwies, die die Fertigstellung zu Pfingsten verhinderte. Nach 15 Monaten Bauzeit habe man es nun aber rechtzeitig zum Beginn des neuen Schuljahres geschafft.

Wie bei den Olympischen Spielen zogen die Klassen nach der offiziellen Übergabe ins Stadion ein, nahmen den blau und grün leuchtenden Platz in Beschlag und feierten bis zum Einsatz der Flutlichter ein ausgelassenes Sportfest.