Grünenpolitiker Jörg Rupp Foto: Sigrid Sieber/Portraitatelier Bauer Karlsruhe/dpa

Sein "Titten und Beine"-Tweet über den Wahlerfolg von FDP-Frau Katja Suding hatte hohe Wellen geschlagen. Jetzt verkündet der Südwest-Grüne Jörg Rupp seinen Verzicht auf eine Kandidatur bei der Landtagswahl 2016.

Malsch/Stuttgart - Der badische Grünen-Politiker Jörg Rupp hat Konsequenzen aus seiner Sexismus-Twitter-Affäre nach der Hamburg-Wahl gezogen. Er werde sich nun doch nicht um eine Kandidatur für die Landtagswahl 2016 bewerben, bestätigte Rupp am Montag einen Bericht der „Bild“-Zeitung. Zuvor hatte er die Entscheidung auf seinem Internet-Blog bekanntgegeben.

Das Ergebnis der FDP-Spitzenkandidatin Katja Suding in Hamburg hatte Rupp auf Twitter so kommentiert: „muss man sich mal vorstellen: mit Titten und Beinen anstatt Inhalten. #fassungslos #fdp“.

Die Grünen-Landesvorsitzenden Oliver Hildenbrand und Thekla Walker bezeichneten die Äußerung als „völlig inakzeptabel“.

"Sache wird mir noch eine Weile anhängen"

„Diese Sache wird mir noch eine Weile anhängen“, räumte Rupp ein. Er wolle damit nicht den Landtagswahlkampf der Grünen belasten, sagte er am Montag in Malsch (Kreis Karlsruhe). Seine Internet-Blog benannte er um und änderte auch das Design, „als äußeres Zeichen für Veränderung“, wie er sagt. Auch seine Twitter-Fastenzeit sei jetzt abgeschlossen.

Von seinem Amt im Parteirat der Grünen in Baden-Württemberg wolle er nicht zurücktreten. „Ich habe mich entschuldigt - und irgendwann ist es auch mal gut“, sagte Rupp. Er hatte sich sowohl via Twitter als auch auf seiner Internetseite für seine „verbale Entgleisung“ entschuldigt. Suding erklärte „die Sache“ später für „erledigt“.

Rupp war auch Mitglied des Kreisvorstands Karlsruhe-Land und war bei drei Bundestagswahlen als Kandidat angetreten. Er ist seit 2009 Mitglied im Parteirat, der aus 17 Grünen besteht und den dreiköpfigen geschäftsführenden Landesvorstand unterstützt.