Foto: dpa

Chef des Beamtenbunds entschuldigt sich bei Winfried Kretschmann für Pfiffe.

Stuttgart - Der Landeschef des Beamtenbunds, Volker Stich, kann die Kritik der Landesregierung an der Heftigkeit der Staatsdiener-Proteste am Samstag verstehen. Stich sagte am Donnerstag nach einem Treffen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne): „Da habe ich mich in einzelnen Aspekten entschuldigen müssen.“ Vor allem die Tatsache, dass die Rede von Grünen-Fraktionschefin Edith Sitzmann bei der Kundgebung der 2500 Beamten ständig von Pfeifkonzerten begleitet wurde, sei auch der Verbandsspitze nicht recht gewesen. Kretschmann hatte am Dienstag gesagt, der Umgang mit Sitzmann sei „grenzwertig“ gewesen.

In der Sache bleiben die Fronten verhärtet

Inhaltlich blieben die Fronten verhärtet. Stich sagte der Nachrichtenagentur dpa, Kretschmann habe ihm erklärt, er sei genauso stur wie der Beamtenbundchef. Der Grüne habe erneut klargestellt, dass der Landesetat bis 2020 ohne Einschnitte beim Personal nicht konsolidiert werden könne. Er habe aber noch nicht entschieden, wo er zugreifen wolle. Der Landeschef der Beamtenbund Tarifunion (BBW) will deshalb auch in der Regierungskommission mitarbeiten, die Sparvorschläge machen soll. „Wir werden versuchen, mitzugestalten.“

Er warnte die Grünen erneut vor Einschnitten bei Pensionen und der Beihilfe. Die Grünen-Fraktion brauche dringend einen „Coach“, um zu verstehen, dass solche Eingriffe verfassungswidrig seien.