Gegen die Anbindehaltung kämpfen Tierschützer seit vielen Jahren. Hier ein Symbolbild, das nicht aus dem Stall in Zimmern stammt. Foto: Stratenschulte/dpa

Die Tierrechtsorganisation Peta hat die besten und schlechtesten deutschen Veterinärbehörden 2020 gekürt. Berücksichtigt wurden Ämter, die bei ihrer Arbeit aus Sicht von PETA besonders positiv oder negativ aufgefallen waren, nachdem sie von der Tierrechtsorganisation über einen Missstand informiert wurden. Das Veterinäramt in Rottweil ist dieses Jahr unter den fünf "Flops" zu finden.

Zimmern/Rottweil - Peta begründet dies mit der Vorgehensweise im Fall eines Zimmerner Landwirts. Im Oktober 2020 habe PETA bei der Staatsanwaltschaft Rottweil Strafanzeige gegen den Landwirt aus Flözlingen erstattet, der Rinder in dauerhafter Anbindung hält. Bei mehreren Kontrollen durch die Kreisveterinäre seien zwar unterschiedliche Mängel beanstandet, die tierquälerische Anbindehaltung sei jedoch nicht beendet worden. Dies sei ausschlaggebend für die Einstellung des Strafermittlungsverfahrens durch die Staatsanwaltschaft gewesen, so Peta in einer Pressemitteilung.

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Im Sommer 2020 waren der Landwirt und das Veterinäramt bereits wegen Missständen bei der Schweinehaltung in der Kritik, erinnert die Organisation.

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Dass die Rottweiler Amtstierärzte im Falle der Anbindehaltung nicht eingreifen, sei "unfassbar", so Edmund Haferbeck, Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei Peta. Man hoffe, dass diese Negativauszeichnung zu einem Umdenken bei der Behörde führt.