Unter anderem an Glasscheiben der Kehler Tulla-Realschule ließen Randalierer in der Silvesternacht ihre Zerstörungswut aus. Foto: Stadt Kehl

Der Kreisfeuerwehrverband hat die Attacken auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht verurteilt. Allein in Kehl entstanden zudem durch Randalierer Schäden in Höhe von 40 000 Euro.

Ortenau/Kehl - Die Ereignisse der Silvesternacht sorgen weiter für Diskussionsstoff: Der Ortenauer Kreisfeuerwehrverband hat sich nun zu Wort gemeldet. "Wenn Helfer zum Spaß attackiert werden, ist dies nicht nur sehr unsozial und verwerflich, im schlimmsten Fall kann es auch Hilfszeiten verlängern, wenn die Feuerwehr und Rettungsdienstangehörigen beginnen, um Ihre Sicherheit zu bangen", heißt es in einer Stellungnahme des Kreisverbands.

Polizei schätzt Schaden in Kehl auf 40 000 Euro 

In Kehl waren in der Nacht auf Sonntag bei einem Einsatz Feuerwehrleute mit Feuerwerkskörpern beschossen worden, ein Mann wurde verletzt – das hatte kreisweit für Aufregung gesorgt. Zudem war  im stillgelegten Kehler Hallenbad ein Brand gelegt worden, in einer nahegelegenen Schule wurden Scheiben eingeschlagen.

Im unmittelbaren Umfeld der Schule griffen Beamte einen in Kehl lebenden 15-jährigen auf, teilt die Polizei am Dienstag mit. Es liegen Hinweise vor, dass er mit der Brandlegung in dem Hallenbad in Verbindung stehen könnte. Deshalb wurde gegen ihn ein Verfahren wegen des Verdachts der Brandstiftung eingeleitet. Die Ermittlungen zu den weiteren beteiligten Personen dauern derzeit an. An der Schule und an dem Hallenbad entstand ein geschätzter Gesamtschaden von rund 40 000 Euro.

Hunderte Wehrleute waren an Silvester im Einsatz oder Einsatzbereit

In der Silvesternacht 2022/23 gab es in der ganzen Ortenau gegenüber den Vorjahren einen massiven Anstieg der Einsatzzahlen. So meldet die Polizei mehr als 200 Einsätze, von denen mindestens 60 Brände waren. "Die reale Zahl liegt leider sehr viel höher, da die Polizei nicht bei allen Einsätzen vor Ort sein kann und ist", heißt es in der Mitteilung des Feuerwehrverbands. Trotz dieser massiv erhöhten Anzahl von Einsätzen seien einige hundert der fast 5600 Feuerwehrleute der Ortenau immer Einsatzbereit gewesen. "Alle Einsätze wurden professionell abgearbeitet."

Er sei sehr froh darüber, dass alle Kameraden mit den zum Teil schwierigen Situationen bürger- und hilfsorientiert umgingen, so Verbandsvorsitzender Michael Wegel. Die Feuerwehren bitten auch weiterhin die Bevölkerung, daran zu denken, dass die Wehrleute zum Helfen kommen. "Es sind fast ausschließlich ehrenamtliche Helfer."