Nach seinem schweren Skiunfall liegt Michael Schumacher in einem Krankenhaus in Grenoble im Koma (Archivbild). Foto: ANSA POOL/dpa

Das Bangen um Michael Schumacher nach seinem schweren Skiunfall ist am Montagmorgen unvermindert. Laut "bild.de" soll der Rekordweltmeister in der Nacht auf Montag erneut am Kopf operiert worden sein. Das Krankenhaus in Grenoble hat eine Pressekonferenz für 11 Uhr anberaumt.

Das Bangen um Michael Schumacher nach seinem schweren Skiunfall ist am Montagmorgen unvermindert. Laut "bild.de" soll der Rekordweltmeister in der Nacht auf Montag erneut am Kopf operiert worden sein. Das Krankenhaus in Grenoble hat eine Pressekonferenz für 11 Uhr anberaumt.

 

Berlin - Das Bangen um Michael Schumacher geht weiter. Nach der ersten Nacht im Universitätskrankenhaus von Grenoble gab es zunächst keinen offiziellen neuen Stand zum Gesundheitszustand des Rekordweltmeisters der Formel 1. Laut „bild.de“ wurde Schumacher, der am Freitag 45 Jahre alt wird, aber in der Nacht auf Montag ein zweites Mal am Kopf operiert. Demnach sollen die Ärzte im Krankenhaus von Grenoble Löcher in den Schädel des 44-Jährigen gebohrt haben, um den inneren Druck zu verringern. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür nicht.

Bereits am Sonntagbend hatten die Mediziner nach Schumachers heftigem Sturz auf den Kopf beim Skifahren in den französischen Alpen von einem „kritischen Zustand“ berichtet. Bei einer Pressekonferenz um 11.00 Uhr in dem ehemaligen Olympia-Ort werden weitere Informationen erwartet.

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Dort waren Medienberichten zufolge noch am Abend des Unglückstages einige von Schumachers engsten und vertrautesten Wegbegleitern eingetroffen: Neben Ross Brawn, der an allen sieben WM-Titeln Schumachers maßgeblich beteiligt gewesen ist, kam auch der Präsident des Internationalen Automobilverbandes, Jean Todt. Der Franzose war zu Schumachers Erfolgs-Ära bei Ferrari Teamchef. Auch Schumachers deutscher Arzt Johannes Peil, der mit seinem Team von der Sportklinik Bad Nauheim den bislang erfolgreichsten Formel-1-Piloten der Welt seit Jahren betreut, erreichte Grenoble noch am Abend.

Ehemalige Wegbegleiter am Kommandostand, Ex-Rivalen auf der Rennstrecke und auch Nicht-Motorsportler reagierten betroffen auf die schlimmen Nachrichten. „Meine Gedanken sind bei Schumi“, twitterte Deutschlands NBA-Basketballstar Dirk Nowitzki. „Werd bitte schnell wieder gesund“, meinte Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski in dem sozialen Netzwerk: „Nur das Beste, mein Freund.“ Und Boris Becker schrieb: „Lasst uns alle beten für @realschumacher michael für eine vollständige und schnelle Genesung!!!“. „Fight Michael!! Meine Kraft und meine Gedanken sind bei euch..!!! FIGHT!!!!!!!“, twitterte Reck-Vizeweltmeister Fabian Hambüchen.

Vor allem in der PS-Szene ist die Erschütterung groß

Schumacher war nach einem Sturz auf einem angeblich nicht markierten Hang in Méribel mit dem Kopf gegen einen Felsen geprallt. Trotz eines Helmes zog er sich dabei schwere Verletzungen zu. Als er in das Krankenhaus in Grenoble eingeliefert wurde, litt er an einem „Kopftrauma mit Koma“. Schumacher musste sofort notoperiert werden.

Vor allem aber in der PS-Szene war die Erschütterung groß. „Ich bin mir sicher: Die Motorsportwelt wird heute Nacht schlecht schlafen“, schrieb Rallye-Rekordweltmeister Sebastien Loeb noch am Sonntagabend. „Michael hat mehr als jeder andere die Kraft das durchzustehen“, meinte Ex-Champion Jenson Button. „Meine besten Wünsche an ihn und seine Familie #gutebesserung“, twitterte Schumachers Landsmann Adrian Sutil. Das Force-India-Team, für das Sutil in der vergangenen Formel-1-Saison gefahren war, twitterte: „Come on Champion!“ Auch die Organisatoren diverser Grand Prix von Australien bis Singapur schickten via Twitter und Facebook Genesungswünsche.

Denn Schumacher war über viele Jahre die Formel 1. Siebenmal wurde er Weltmeister. 1999 überstand er seinen schwersten Unfall, als er in Silverstone im Ferrari verunglückte. Der Arzt, der damals seinen Schien- und Wadenbeinbruch behandelte, war am Sonntag ebenfalls nach Grenoble gereist. Auch Gérard Saillant zählt zu den Vertrauten des Rheinländers.

So wie vor allem Brawn. Er hatte Schumacher zu dessen Comeback in der Formel 1 bei Mercedes motiviert. 2010 war Schumacher in die Königsklasse des Motorsports nach drei Jahren Pause zurückgekehrt, nachdem er ein geplantes Comeback 2009 für Ferrari wegen der gesundheitlichen Nachwirkungen seines schweren Motorradunfalls im Februar desselben Jahres hatte absagen müssen.

Im Silberpfeil hatte er von 2010 bis einschließlich 2012 an die Erfolge seiner ersten Karriere (1991 bis einschließlich 2006) nicht anschließen können und keinen weiteren Sieg seinen 91 Grand-Prix-Erfolgen hinzufügen können. Mit seiner deutlich lockereren Art sammelte Schumacher aber viele Sympathiepunkte. Einer seiner besten Freunde im Formel-1-Zirkus ist sein Nachfolger Sebastian Vettel. „Ich bin schockiert und ich hoffe, dass es ihm so schnell wie möglich wieder besser geht. Ich wünsche seiner Familie jetzt ganz viel Kraft“, erklärte der viermalige Weltmeister Vettel am Montag der Nachrichtenagentur dpa.