Update: Bei den Ermittlungen zur Schießerei im Sulzer Wald ist die Polizei noch nicht weitergekommen. Wie berichtet, waren in der Nacht auf Sonntag im Schwobtal Schüsse gefallen. Ein Jugendlicher, der mit anderen bei einer Grillhütte gefeiert hatte, erlitt eine Prellung und ein Knalltrauma. Die Suche nach den Tätern mit einem Polizeihelikopter blieb erfolglos. Das Revier Lahr ermittelt, sei aber noch nicht weitergekommen, so die Pressestelle der Polizei auf Anfrage der Lahrer Zeitung.
Lahr - Das Dröhnen des Motors und das Brummen der Rotoren lockte gegen 21.30 Uhr viele Sulzer aus ihren Häusern: Tief über dem Dorf kreiste ein Polizeihubschrauber. Der Radius reichte vom Ernethof über die B 3 bis zum Langenhard. Auch eine Drohne blinkte am Nachthimmel. Der Grund für den Einsatz: Kurz zuvor waren im sonst so beschaulichen Schwobtal Schüsse gefallen.
"Nach ersten Erkenntnissen gab es zwei Gruppen von jungen Leuten, die im Wald gefeiert haben. Es kam wohl erst zum Streit, dann zu einer körperlichen Auseinandersetzung und schließlich wurde eine Waffe abgefeuert", berichtete ein Beamter aus dem Offenburger Lagezentrum der LZ. Ein Jugendlicher sei verletzt, allerdings nicht getroffen worden. Er habe eine Prellung und ein Knalltrauma davongetragen. Man suche nach zwei jungen Tatverdächtigen.
Täter schlagen und treten auf ihr Opfer ein
Während der Heli oben seine Kreise zog, stand am Boden in der Bachstraße ein halbes Dutzend sichtlich aufgebrachter Teenager zusammen. Daneben ein Rettungswagen mit zwei Rotkreuzlern, drei Streifenwagen und sechs teils schwer bewaffnete Polizisten. Mindestens einer trug ein Maschinengewehr.
Unter den Jugendlichen war auch das mutmaßliche Opfer, das von den Sanitätern behandelt wurde. Zwischen nervösen Zigarettenzügen berichtete der junge Mann von den Geschehnissen das Abends: "Wir haben an einer Grillhütte Geburtstag gefeiert, die Stimmung war gut. Dann bin ich mal kurz in den Wald gegangen, als plötzlich zwei Typen vor mir standen." Unvermittelt hätten sie ihn geschlagen und getreten. "Ich habe mich gewehrt, dann zog einer der beiden eine Pistole und drückte ab." Insgesamt vier Mal. Ob mit einer Schreckschusswaffe oder einer echten, sei unklar, so die Polizei in der Nacht.
Die Geburtstagsrunde floh ins Dorf und wählte den Notruf. Die Polizei schickte Beamte in den Wald und einen Hubschrauber in die Luft. Per Wärmebildkamera wurde die Gegend abgesucht. Erfolglos, wie das Lagezentrum gegen 23 Uhr meldete: "Die Fahndung ist für heute eingestellt." Ob es gelingt, die Schützen noch zu ermitteln, ist fraglich. Die Beschreibung des Opfers dürfte wenig helfen: "Es war dunkel, ich habe kaum was gesehen. Einer war dick und klein, der andere größer und schlank."