Gibt in Zukunft wieder für den SC Freiburg alles: Matthias Ginter. Foto: Charisius

Da ist dem SC Freiburg ein wahrer Coup gelungen: Nationalspieler Matthias Ginter ersetzt den zum BVB abgewanderten Nico Schlotterbeck.

Das ist ein Hammer: Nationalspieler Matthias Ginter kehrt zur neuen Saison zum SC Freiburg zurück. Er kann damit die Lücke schließen, die Nico Schlotterbeck hinterlässt. Denn dessen Wechsel zum BVB ist seit Montag fix.

Vertrag diese Woche

Offenbar hat sich Ginter direkt im Anschluss an die Bundesliga-Partie seines Noch-Arbeitgebers Borussia Mönchengladbach in Leipzig am Montagabend auf den Weg nach Freiburg gemacht, um den Medizincheck zu absolvieren und im Lauf der Woche einen Vertrag zu unterschreiben.

Der Kreis schließt sich

"Natürlich geht es auch ums familiäre Umfeld, das war hier in Gladbach immer top", sagte Ginter vor Kurzem in einem Sport1-Interview auf die Frage nach seinem neuen Verein. Mit Freiburg schließt sich da ein Kreis, denn der gebürtige Freiburger wechselte nach ersten Jugendjahren beim SC March 2005 mit elf Jahren zum SC Freiburg und wurde dort groß, ehe er 2014 für zehn Millionen Euro zu Borussia Dortmund wechselte.

SC Freiburg statt Bayern München

Dass sich Ginter für Freiburg entschieden hat, ist eine Überraschung, denn zuletzt zog man aus der brodelnden Gerüchteküche eher Namen wie Bayern München oder Inter Mailand. "Es geht für mich auch um den Verein an sich, darum, dass er Potenzial hat und ambitioniert ist und die für mich vorgesehene sportliche Rolle passt", ließ Ginter vor zwei Wochen wissen – da der SC auf jeden Fall international spielt, sind diese Voraussetzungen im Breisgau wohl gegeben. Und ein wichtiger Punkt ist natürlich Christian Streich, den Ginter schon in der Jugend erlebt hat: "Darüber hinaus ist es immer wichtig für einen Spieler, dass der Trainer auf einen steht."

Nico Schlotterbecks Wechsel fix

Keine Überraschung ist hingegen der Abgang von Nico Schlotterbeck. Borussia Dortmund hat sich mit ihm nach Niklas Süle den nächsten deutschen Fußball-Nationalspieler geangelt. Der 22-Jährige wechselt im Sommer aus Freiburg zum BVB und erhält einen Fünfjahresvertrag bis 2027. Mit Süle soll Schlotterbeck der anfälligen Dortmunder Defensive deutlich mehr Stabilität verleihen. Angesichts des neuen Innenverteidiger-Duos droht Routinier Mats Hummels (33) öfters ein Platz auf der Bank.

Freude in Dortmund

"Nico verfügt über riesiges Potenzial. Er hat sich unter vielen interessierten Klubs keineswegs das wirtschaftlich beste Angebot herausgesucht, sondern ganz bewusst den BVB gewählt, um sich hier sportlich weiterzuentwickeln", sagte der künftige BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl, der vor 20 Jahren ebenfalls von Freiburg ins Ruhrgebiet gewechselt ist: "Ich hoffe, dass Dortmund für ihn genauso wie damals für mich zur neuen Heimat wird."

Bei vielen Top-Klubs auf dem Zettel

Schlotterbeck hatte durch seine starken Auftritte beim SC das Interesse einiger Top-Klubs geweckt. Auch der deutsche Rekordmeister Bayern München soll ihn auf dem Zettel gehabt haben. "Es freut uns sehr, dass wir Nico von unserem Weg überzeugen konnten und er durch seine Unterschrift unter einen langfristigen Vertrag ein deutliches Bekenntnis zu Borussia Dortmund abgegeben hat", sagte Kehl.

20 Millionen Euro im Gespräch

Bevor für Schlotterbeck im Sommer das neue Abenteuer beginnt, will er seinen Weg in Freiburg mit der Qualifikation für die Champions League und dem DFB-Pokalsieg krönen. "Es ist mir wichtig, mich auf der Zielgeraden der Saison voll und ganz auf die ausstehenden drei Spiele mit dem SC Freiburg, die wir hoffentlich erfolgreich bestreiten werden, konzentrieren zu können. Danach freue ich mich auf die neuen Aufgaben mit dem BVB", sagte Schlotterbeck nach dem bestandenen Medizincheck am Montag. Zu den Modalitäten beim Transfer von Schlotterbeck machten beide Vereine keine Angaben. Zuletzt war aber eine Ablösesumme von rund 20 Millionen Euro im Gespräch.

BVB-Abwehr zu löchrig

Marco Rose freut sich über die Verstärkungen. Nach der Pleite im kleinen Revierderby gegen den VfL Bochum (3:4) hatte der BVB-Coach über das Defensivverhalten seiner Mannschaft geklagt. "Wenn ich auf die Tabelle schaue und 50 Gegentore sehe, dann ist klar, was die Kernthematik ist", sagte Rose. Das soll sich mit Süle und Schlotterbeck ändern. "Nico Schlotterbeck ist ein junger deutscher Nationalspieler, der eine großartige Entwicklung genommen hat. Sein Profil passt perfekt zum BVB", sagte der scheidende Sportdirektor Michael Zorc. Durch die beiden Neuzugänge scheint klar, dass die Innenverteidiger Manuel Akanji und Dan-Axel Zagadou keine Zukunft in Dortmund haben werden.