Der Stuttgarter Fernsehturm ist seit kurz vor Ostern geschlossen – wegen erheblichen Brandschutzmängeln. Foto: dpa

Der Fernsehturm wird jetzt auf seine Nachrüstbarkeit beim Brandschutz geprüft. Beim SWR keimt vorsichtige Hoffnung auf.

Stuttgart - Der Fernsehturm wird jetzt auf seine Nachrüstbarkeit beim Brandschutz geprüft. Jüngst berieten der Gutachter Udo Kirchner von der Firma Halfkann und Kirchner sowie Vertreter von Baurechtsamt, Branddirektion und Südwestrundfunk (SWR) rund zwei Stunden lang im Turm. Es ging um die aktuelle Lage nach der Sperrung für Besucher und um Lösungsansätze. „Wir gehen klar davon aus, dass es eine technische Lösung geben kann“, sagte später Siegfried Dannwolf, Geschäftsführer der SWR Media Services GmbH, die den Turm betreibt.

Ein zweites Treppenhaus werde im Turm zwar nie möglich sein, davon abgesehen gebe es aber ein „großes Spektrum an technisch Machbarem“, glaubt Dannwolf. Die Frage werde sein, ob die gewählte Lösung für den SWR auch wirtschaftlich sei. Erleichtert zeigte sich Dannwolf aber schon deshalb, „weil es gelang, den Gutachter zeitnah einzubinden und weil er sich an die Arbeit macht“.

Zahlt SWR nicht, kommt Stadt ins Spiel

Kenner der Materie hoffen, dass der Brandschutzingenieur bereits kommende Woche eine vorläufige Einschätzung abgeben könnte. Mit Details wie Kostenschätzungen könne man aber noch nicht rechnen, heißt es. Dannwolf sagte dazu: „Ich denke, in anderthalb bis zwei Wochen ist es etwas konkreter und wir kennen die Flugrichtung. Aber das ist ein Zwischenschritt.“ Die Hoffnungen auf schnelle Hilfe sind deshalb so groß, weil Kirchner nicht nur durch seine Arbeit für Brandschutzkonzepte im Mercedes-Museum und bei SWR-Studios in Stuttgart bekannt ist, sondern als Kenner diverser Türme in Deutschland gilt – lediglich den Stuttgarter Fernsehturm, heißt es, habe Kirchner bisher noch nicht gekannt.

Was aber ist, wenn der SWR die Lösung nicht voll bezahlen will? Dann kommt die Stadt ins Spiel. Manche Gemeinderatsfraktionen haben schon signalisiert, dass sie gesprächsbereit sind, weil sie Stuttgarts Wahrzeichen geöffnet wissen wollen.