Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz (dritter von links) freut sich gemeinsam mit den Baubeteiligten und Anwohnern über die neue Lindenstraße. Foto: Masson

Nach rund fünf Monaten Baustellen-Stillstand und 450 000 Euro zusätzliche Kosten ist die Erneuerung der Mahlberger Lindenstraße abgeschlossen. Das Projekt, das bei Stadt und Anwohner oftmals für Kopfschmerzen sorgte, findet somit ein langersehntes Ende.

Mit großer Erleichterung hat Bürgermeister Dietmar Benz die mit extremer Zeitverzögerung fertig sanierte Lindenstraße ihrer offiziellen öffentlichen Nutzung übergeben. Satte eindreiviertel Jahre hatte die Bauphase letztlich gedauert. Dabei konnte sich Benz beruhigt freuen, dass die zahlreich erschienenen Straßenanlieger bei der Übergabe keine Schimpftiraden losließen, sondern sich mit ihm gleichermaßen über das nun endlich beendete Projekt glücklich zeigten.

 

Obwohl die längst fällige Sanierung der Lindenstraße schon seit 2019 auf der städtischen Dringlichkeitsliste gestanden war, konnte der Gemeinderat aus Geldmangel erst 2023 die entsprechenden Ausbaumittel in Höhe von damals geschätzten 1,1 Millionen Euro in den Haushalt einstellen. Sogleich wurden dann im Frühjahr die Tiefbauarbeiten ausgeschrieben und für 839 500 Euro vergeben. Doch mitten in den Bautätigkeiten hatte überraschend die entsprechende Straßenbaufirma Insolvenz angemeldet. So ruhten dann schlagartig die längst noch nicht fertig ausgeführten Arbeiten über nahezu fünf Monate mit teils noch nacktem Kies-Unterbau, der den ohnehin geplagten Anwohnern weitere Zugangsbehinderungen bescherte.

Projekt wurde deutlich teurer

Nach notwendig gewordener neuer Ausschreibung, die nochmals 40 000 Euro extra gekostet hatte, stellte dann die neu beauftragte Lahrer Firma Vogel-Bau ab August 2024 bis diesjährigem April die komplette Lindenstraße samt oberster Decke fertig, dies mit einer Mehrkosten-Teuerung im zweiten Bauabschnitt von 150 000 Euro bei einer neuen Auftragssumme von knapp 571 000 Euro. Nach erstem Kostenüberblick hat sich laut Benz die Gesamtsanierung insgesamt um rund 450 000 Euro auf nun etwa 1,545 Millionen Euro deutlich verteuert. Dies nicht nur, räumte Benz ein, wegen der überraschenden Firmen-Insolvenz und zeitlich üblichen Kostensteigerungen, sondern auch manchen gemeinderätlich zusätzlich erteilten Nachträgen. So etwa bei parallelen Arbeiten an der Einmündung zur Stauferstraße.

Jedenfalls sei, lobte der Benz, der Firma Vogel-Bau zu danken, dass sie in die Insolvenz-Bresche gesprungen war, samt damit übernommener Probleme und Gewährleistungen. Geschäftsführer Johannes Sackmann vom Laufener Planungsbüro Zink berichtete, das es zusätzliche Bau- Probleme etwa wegen fehlender Leitungspläne gegeben habe. Und: Wegen zahlreicher Schäden an den alten Entwässerungskanälen wurden diese auf 400 Meter Länge komplett durch PVC-Röhren erneuert, einschließlich dazugehörigen Hausanschlüssen und gleich zwölf größeren Kanalschächten.

Auch die Wasserleitungen und Stromkabel wurden erneuert

Alte Wasserleitungen noch aus brüchigem Grauguss wurden durch solche aus robustem Gusseisen ersetzt, samt neuen Schiebern und Hydranten. Auch Stromkabel wurden umfangreich per „Leerrohrverbänden“ ebenso gebündelt wie Telekom-Leitungen und neue Glasfaserkabel. Im Vollausbau samt „Straßenkoffer“ wurde auf 1700 Quadratmetern neuer Tragschicht-Asphalt verbaut, dazu 200 Quadratmeter an Pflasterungen.

Benz betonte: Von den teuren Sanierungskosten bleibe nichts an den Grundstückseigentümern hängen. Denn auf mögliche Ausbaubeiträge wurde verzichtet. „Die Sanierungskosten zahlen somit alle Bürger gemeinsam“, so Benz. Ansonsten freute er sich über die „neue, schöne Straßenoptik“. Da könne man jetzt sogar mit Rollschuhen durchgleiten. Allerdings, mahnte er sogleich, mögen die Autofahrer trotz perfekt ausgebauter Strecke ihr Tempo mäßig halten.