Die Super League wäre in direkter Konkurrenz zur Super League gestanden. Foto: dpa/Jon Super

Die Ambitionen zwölf europäischer Spitzenclubs, eine sogenannte Super League im Fußball zu erschaffen, stießen bei der UEFA auf wenig Gegenliebe. Nun geht der Verband gegen drei verbliebene Vertreter der umstrittenen Idee offiziell vor.

Nyon - Gut einen Monat nach den vorerst gescheiterten Plänen für eine Super League geht die Europäische Fußball-Union offiziell gegen die drei verbliebenen Mitbegründer Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin vor. Wie die UEFA am Dienstagabend mitteilte, wurde ein Disziplinarverfahren gegen die drei Clubs eingeleitet. Zuvor hatte die Ethik- und Disziplinarkommission des Verbandes wegen möglicher Verstöße gegen die rechtlichen Rahmenbedingungen der UEFA Untersuchungen gegen das Trio aus Spanien und Italien geführt.

Im Vorfeld des UEFA-Kongresses im April, auf dem eine Reform der Champions League ab 2024 beschlossen wurde, hatten zwölf europäische Spitzenclubs die Gründung einer Super League mit potenziellen Milliardeneinnahmen angekündigt. Diese stünde in direkter Konkurrenz zur Champions League der Europäischen Fußball-Union UEFA. Weder aus der Bundesliga noch aus der der französischen Ligue 1 hatten sich Clubs der Super League angeschlossen. Finanziert werden sollte das Milliarden-Projekt durch eine US-Großbank.

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Die ursprüngliche Gruppe bestand aus den europäischen Spitzenvereinen AC Mailand, FC Arsenal, Atlético Madrid, FC Chelsea, FC Barcelona, Inter Mailand, Juventus Turin, FC Liverpool, Manchester City, Manchester United, Real Madrid und Tottenham Hotspur. Nach heftigen Protesten aus nationalen Ligen, aus Verbänden sowie von zahlreichen Fangruppen wandten sich nach und nach neun Clubs von dem Projekt ab. Lediglich das Trio, gegen das jetzt das Disziplinarverfahren eingeleitet wurde, hielt an der Super League fest.