Keine WM-Teilnahme für Langläufer Andreas Katz, aber dafür hat er am Wochenende in Bad Mitterndorf beim Austria Cup den zweiten und ersten Platz belegen können.Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder Bote

Langläufer Andreas Katz aus Baiersbronn bedauert die fehlgeschlagene WM-Qualifikation. Nichtsdestotrotz feierte der 33-Jährige am Wochenende ein Erfolgserlebnis in Österreich.

In Oberstdorf läuft die Nordische Ski-Weltmeisterschaft, und obwohl durch Corona alles etwas anders abläuft, ist die Heim-WM für die deutschen Sportler doch etwas ganz Besonderes. Somit ist es für Langläufer Andreas Katz (SV Baiersbronn) umso schwieriger, dass ihm die Qualifikation nicht gelungen ist.

"Ich bin wahnsinnig enttäuscht, dass ich nicht dabei sein kann", sagt der 33-Jährige. Über die verschiedenen Weltcups, an denen der Langläufer teilgenommen hatte, war es Katz nicht gelungen, in eine gute Form zu finden. Besonders enttäuschend verlief die Tour de Ski, die der Sportler dann auch abgebrochen hatte. "Es ist immer schwer zu sagen, woran es gelegen hat. Sowas ist oft vielschichtig", versucht sich der Athlet des SV Baiersbronn in einer Analyse. Sicher ist sich der 33-Jährige auf jeden Fall, dass seine Erkrankung an einer Gürtelrose im Sommer nicht Förderlich zur Vorbereitung beigetragen hatte. "Dadurch haben mir einige Grundlagen gefehlt. Ich hatte das am Anfang nicht so geglaubt, aber damit ist mir schon einige Zeit verloren gegangen und die anderen Sportler pennen ja nicht." Nach dem Trainingslager vor Weihnachten habe sich Katz dann sehr müde gefühlt. "Das war wahrscheinlich auch zu viel Training in der Höhe. Und ab da war dann der Wurm drin", so Katz.

Am Wochenende vor der WM hätte der 33-Jährige noch einmal die Chance gehabt, sich im tschechischen Nove Mesto qualifizieren zu können, aber dieser Wettkampf wurde abgesagt. Ärgerlich findet Katz, dass zuerst nur eine Person für den Teamsprint nachnominiert werden sollte, dann aber doch drei weitere Athleten nach einem Testrennen ernannt wurden und er dabei nicht in Frage kam. "Ich hatte einige Telefonate mit der Sportführung und dem Bundestrainer", sagt Katz.

Was die Erwartungen an das deutsche Team für die WM anbelangt, sagt Andreas Katz: "Man muss schon realistisch sein. Ein Top 15 Ergebnis wäre sehr gut. Wir haben es bei den Weltcups davor nicht geschafft, viel besser zu sein. Zwischen Platz zehn bis 15 wär also ein gutes Ergebnis. Sicherlich werden die Norweger und Russen abräumen." Insgesamt sieht bedauert Katz, dass die Zuschauer bei der WM fehlen. Auch schon bei den Wettkämpfen zuvor, sei dadurch wenig Stimmung aufgekommen beim Team. "Wenn sonst teilweise 25 000 Zuschauer jubeln, dann merkt man schon, dass ein gewisser Antrieb fehlt. Aber trotzdem ist jeder froh, dass die Wettkämpfe überhaupt stattfinden können – mit so vielen Athleten und Betreuern."

Erster Platz beim Austria Cup im Verfolgungsrennen

Für Andreas Katz selber heißt es jetzt nach vorne schauen und das Beste aus der Situation machen. Und das hat für Katz am Wochenende direkt geklappt. Beim Austria Cup in Bad Mitterndorf belegte der Langläufer am Samstag über zehn Kilometer klassisch den zweiten Platz. "Ich habe mich ganz gut gefühlt. Es war relativ nass, und es hatte wenig Schnee, von den Bedingen her war es eher langsam", erzählt Katz. Beim Einzelstart war er am Ende noch von einem Verfolger eingeholt worden. Am Sonntag beim 15 Kilometer Verfolgungsrennen waren die Bedingungen dann wieder ganz andere, aber die gute Form des Baiersbronners blieb trotz der Kälte erhalten. Auf dreimal fünf Kilometer konnte der 33-Jährige die verlorenen 20 Sekunden vom Vortag wieder gutmachen. Auf den letzten zweieinhalb Kilometern startete er einen Angriff und konnte so das Rennen mit dem ersten Platz abschließen. "In Österreich wären es die österreichische Meisterschaften gewesen, aber klar, ich bin jetzt kein österreichischer Meister geworden", sagt Katz schmunzelnd. Allerdings konnte sich der Athlet mit dem erfolgreichen Wochenende gute FIS-Punkte erlaufen. "Das zeigt, dass ich eigentlich doch ganz gut drauf bin."

Mit diesem positiven Erlebnis im Gepäck, reist der 33-Jährige am Donnerstag nach Prémanon in Frankreich, wo er beim Continentalcup antreten wird. Dort wird er alles an die Qualifikation für das Weltcupfinale setzten, das Mitte März im Engadin (Schweiz) stattfindet. "Schauen wir mal beim Continentalcup, ob es weiterhin so einen Aufwärtstrend gibt."

Nach den Weltcups rechnet Katz nicht mehr mit weiteren Veranstaltungen. Normalweise geht es für die Sportler dann noch in Skandinavien weiter. "In Norwegen hat bisher kein einziger Wettbewerb stattgefunden und auch letztes Jahr ist es schon ausgefallen", so Katz. Der wird sich nach einer kurzen Pause, dann direkt wieder auf die nächste Saison vorbereiten und hoffen, dass es gesundheitlich in diesem Sommer besser läuft.