Ritter hatte auch Kritik an den bundesweiten Demos gegen rechts geführt, hier in Lahr, da sie seiner Ansicht nach auf einer unwahren Berichterstattung von „Correctiv“ beruhten. Foto: Baublies

Umstrittene Äußerungen, die er auf einer Internetplattform und in einer Sitzung des Interkulturellen Beirats getätigt hatte, haben für den Bauphysiker Konsequenzen.

Ritter, Wahlkreiskandidat der Freien Demokraten bei der Bundestagswahl 2021, hatte auf der Plattform X Kritik am Verhalten von Migranten geübt und diese Kritik im Interkulturellen Beirat bekräftigt (wir haben am Freitag berichtet).

 

„Auf Druck des Vorstandes der Lahrer FDP ist Tino Ritter am Freitagabend aus unserer liberalen Partei ausgetreten und ist somit einem Parteiausschlussverfahren zuvorgekommen“, heißt es in einer Mitteilung der FDP-Stadtverbandsvorsitzende Regina Sittler, die am Sonntag versendet wurde. Man distanziere sich „entschieden“ von seinen Äußerungen.

Die Verharmlosung des sogenannten Potsdamer Treffens und die „Geringschätzung des bürgerlichen Engagements gegen Radikalismus“ lehne man „aufs Schärfste ab“, so Sittler. Gemeint ist damit eine Äußerung Ritters über die „Demo für Toleranz“ in Lahr, die seiner Ansicht nach auf falschen Voraussetzungen beruhte, da „Correctiv“ über das „Potsdamer Treffen“ unwahr berichtet habe.

Ritter hatte auch kritisiert, dass Beiratsmitglieder eine von Johannes Fechner (SPD) organisierte Bundestagsreise angetreten hatten. „Wir möchten betonen, dass die Bildungsfahrten nach Berlin eine wertvolle und parteiunabhängige Möglichkeit darstellen, politische Bildung zu fördern“, meint die FDP dazu.

Insgesamt wird Ritter in der Stellungnahme Sittlers mit harten Worten aus der Partei verabschiedet: „Tino Ritter wurde von uns, vor mehreren Jahren, für diesen Beirat vorgeschlagen und daraufhin vom Gemeinderat gewählt. Wir bedauern, dass er sich mittlerweile derart von unseren gemeinsamen Werten entfernt hat und als Nachrücker cirka ein Jahr ein Teil des Interkulturellen Beirats war.“