Einwanderungsminister Alex Hawke verkündete die Strafe für die Brüder. Foto: imago images/AAP/MICK TSIKAS

Zwei Brüder aus Deutschland haben sich in Australien an einer Protestaktion gegen den Klimawandel beteiligt. Das hat nun schwerwiegende Konsequenzen.

Zwei Deutsche, die bei einer Protestaktion gegen den Klimawandel in Sydney festgenommen wurden, müssen aus Australien ausreisen. Der australische Einwanderungsminister Alex Hawke sagte dem Radiosender 2GB am Donnerstag, er habe von seiner Befugnis Gebrauch gemacht, die Visa von zwei Nicht-Staatsbürgern „aus Gründen der öffentlichen Ordnung“ zu annullieren. Die Brüder müssten das Land so schnell wie möglich verlassen, fügte er hinzu.

Die Deutschen hatten sich im Zuge von Protesten der Gruppe Blockade Australia am Dienstag und Mittwoch von Masten am wirtschaftlich wichtigen Schiffsterminal in Port Botany herunterhängen lassen und den Berufsverkehr blockiert, wie die Nachrichtenagentur AAP berichtete.

Härteres Vorgehen angekündigt

Die Regierung des Bundesstaates New South Wales, deren Hauptstadt Sydney ist, kündigte zugleich ein härteres Vorgehen gegen solche Klimaproteste an, die den Verkehr behindern. So drohen Demonstranten, die den Verkehr auf Brücken und in Tunneln in New South Wales beeinträchtigen, künftig Geldstrafen von bis zu 22 000 australischen Dollar (etwa 15 300 Euro) oder zwei Jahre Gefängnis - oder sogar beides. Der amtierende Premierminister des Bundesstaates, Paul Toole, sagte, man werde die „skandalösen“ Aktionen, die den Verkehr behinderten, nicht länger tolerieren.

Blockade Australia kündigte am Donnerstag auf Twitter einen dritten Tag von Protesten in Port Botany an. Australien ergreife keine glaubwürdigen Maßnahmen gegen den Klimawandel, kritisierte die Gruppe. „Nachhaltige Aktionen, die die Zentren politischer und wirtschaftlicher Macht lahmlegen, sind unsere beste Chance, den erforderlichen politischen Wandel zu erzwingen.“Fünf Menschen derselben Protestgruppe waren in dieser Woche bei vier nicht genehmigten Protesten in der Umgebung von Port Botany festgenommen worden. Auch diese Aktionen hätten darauf abgezielt, den Geschäftsverkehr zu stören, teilte die Polizei mit. Sie kündigte an, eine Einsatztruppe zur Bekämpfung ähnlicher, nicht genehmigter Proteste zu bilden.