Porsche SE hat Schulden angehäuft. (Archivbild) Foto: IMAGO/Arnulf Hettrich/IMAGO/Arnulf Hettrich

Die Konzern-Nettoliquidität wird Ende des Jahres zwischen minus 6,4 Milliarden und minus 6,9 Milliarden Euro liegen, wie Porsche SE mitteilt. Hintergrund ist der Kauf von Stammaktien.

Die VW-Dachholding Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE/PSE) erwartet infolge des direkten Erwerbs von Stammaktien der Volkswagen-Sportwagentochter Porsche AG einen hohen Schuldenberg zum Ende des Jahres. So dürfte die Konzern-Nettoliquidität am 31. Dezember zwischen minus 6,4 Milliarden und minus 6,9 Milliarden Euro liegen, teilte der Dax-Konzern am Dienstag in Stuttgart mit.

Im Zuge des Anteilsverkaufs von VW am Sportwagenbauer übernimmt die Porsche-SE-Holding der Eigentümerfamilien Porsche und Piëch 25 Prozent plus eine Stammaktie von den Wolfsburgern. Dafür muss die PSE insgesamt rund 10,1 Milliarden Euro aufwenden und finanziert das mit bis zu 7,9 Milliarden Euro an Schulden. Am 4. Oktober hat die PSE die erste Tranche der Porsche-AG-Stammaktien für 7,1 Milliarden Euro erworben. Ende September hatte der Konzern netto noch 474 Millionen Euro auf der hohen Kante gehabt.

Hauptversammlung von VW im Dezember

Im Dezember soll eine außerordentliche Hauptversammlung des Volkswagen-Konzerns eine Sonderdividende von 19,06 Euro je VW-Stamm- und Vorzugsaktie beschließen, mit der im Januar fast die Hälfte des Verkaufserlöses der Porsche-AG-Aktien an die Aktionäre fließen soll - eben auch an die Porsche SE, die 31,9 Prozent der VW-Kapitalanteile hält. Mit dem Zufluss aus der Sonderdividende will sie unter anderem die zweite Tranche der Stammaktien der Porsche AG bezahlen.

Derweil erhöhte sich analog zum Gewinn beim VW-Konzern in den ersten neun Monaten auch das Nachsteuerergebnis bei der Porsche SE. Der Gewinn der Porsche SE stieg um 22 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro. Die Beteiligung an Volkswagen - und nun auch an der seit Ende September börsennotierten Porsche AG - ist das maßgebliche Geschäft der Stuttgarter Holding. Die Jahresprognose eines Nachsteuergewinns von 4,1 bis 6,1 Milliarden Euro behält der PSE-Vorstand bei.