Die Stadtverwaltung Stuttgart will nach der Hohenheimer Straße an weiteren Steigungsstrecken Tempo 40 und 30er-Zonen installieren. Foto: dpa

Zur Luftreinhaltung will die Stadtverwaltung auf weiteren Steigungsstrecken die Geschwindigkeit drosseln und Tempo 40 sowie 30er-Zonen einrichten.

Stuttgart - Wer den Stuttgarter Talkessel verlässt, der soll künftig nicht nur auf der Hohenheimer Straße etwas weniger Gas geben dürfen. Dort gilt seit einigen Monaten Tempo 40 statt 50. Die Tempobegrenzung, das haben wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, wirkt bergauf als Schadstoffbremse und dient damit der Luftreinhaltung. Die Stadtverwaltung will sie daher an weiteren Steigungsstrecken installieren.

In den Blick genommen habe man die Wagenburg-, Pischeck- und Albert-Schäffle-Straße im Osten, die Rotenwaldstraße im Westen und die Karl-Kloß-Straße im Süden, heißt es im Referat des zuständigen Ordnungsbürgermeisters Martin Schairer (CDU). Die Liste ist noch nicht komplett.

Wie in Nürnberg Tempo vor Schulen immer drosseln

Ebenfalls den Fuß vom Gas nehmen sollen Autofahrer künftig vor deutlich mehr Schulen als bisher. Die Sozialdemokraten im Gemeinderat hatten den Antrag gestellt, nach dem Beispiel Nürnberg das Tempo vor Schulen grundsätzlich zu drosseln, um so für mehr Sicherheit für die Kinder zu sorgen. Die Stadtverwaltung will den Antrag zunächst für 35 Schulen umsetzen, weitere würden untersucht. Auch diese Maßnahmen zähle mit zum Aktionsplan „Nachhaltig mobil in Stuttgart“, den OB Fitz Kuhn am Dienstag vorgestellt hatte, heißt es in Schairers Referat. Man werde aber nicht nur Schilder aufstellen, sondern auch 25 mobile Tafeln, die die jeweils aktuelle Geschwindigkeit anzeigen. Diese Tafeln sollen an wechselnden Orten eingesetzt werden und für eine bessere Akzeptanz der jeweiligen Tempolimits sorgen.

Über mangelnde Akzeptanz nicht sorgen muss sich das Unternehmen Car to go aus dem Daimler-Konzern. Die Flotte von in Stuttgart zunächst 300 Smart mit Elektromotor wurde wegen der guten Nachfrage beschleunigt auf 400 aufgestockt. 177 von insgesamt maximal 220 geplanten Ladestationen sind inzwischen in Betrieb. Vereinzelt habe es Störungen oder Ausfälle gegeben, Meldungen über gravierende Mängel seien ihm aber nicht bekannt, sagt Günter Stürmer, der im Rathaus das Projekt nachhaltige Mobilität leitet. Auch in der Region sollen die E-Smart rollen. Esslingen rechnet 2014 mit 50 dieser Mietwagen. Die Smart und alle privaten oder von Firmen betriebenen Elektroautos dürfen in Stuttgart bis Ende 2014 kostenfrei auf städtischen Parkflächen pausieren. Ob dieser Bonus angesichts des bisher schleppenden Absatzes von Elektroautos verlängert wird, ist noch unklar.