Pfarrer Jonas Nau feiert am Sonntag Investitur in Haiterbach. Foto: Katzmaier

Seit drei Jahren ist Jonas Nau Pfarrer in Haiterbach. Am Sonntag erfolgt nun mit der Investitur die Amtseinführung. Ein Rückblick auf eine bewegte und auch herausfordernde Zeit.

Die vergangenen drei Jahre seien schnell vergangen, sagt Pfarrer Jonas Nau zwei Tage, bevor er durch die Investitur ganz formal den Posten inne hat, den er seit September 2022 ausfüllt: Pfarrer der Evangelischen KirchengemeindeHaiterbach – Talheim. Er war bislang Pfarrer zur Anstellung – eine dreijährige Phase, die Berufseinsteiger durchlaufen, bevor sie Pfarrer auf Lebenszeit werden können.

 

„Das ist nicht mit einer sonst üblichen Probezeit zu vergleichen“, sagt Nau. Und er habe es auch nicht so empfunden, wenngleich ihm bei der Planung von Terminen über den Oktober hinaus bewusst geworden sei, dass die Prüfung der Anstellungsfähigkeit komme. Zu dem Verfahren gehörte schließlich auch, dass der Kirchengemeinderat Nau jetzt erst richtig gewählt hat.

So bleibt Nau Haiterbach erhalten. Nicht wenige neue Pfarrer wechseln nach diesen drei Jahren die Stelle. Doch Nau fühlt sich in der Kuckucksstadt wohl. Er habe sich schnell eingefunden – auch als Familie. Zu der gehören neben seiner Frau Lena die beiden drei und eineinhalb Jahre alten Kinder.

In Haiterbach seien sie von Anfang an mit viel Herzlichkeit und Offenheit empfangen worden, sagt Nau. Die Einbindung als Familie auch in Angebote, beispielsweise für die Kinder, hätten das schnelle Einleben gefördert.

Nau erfährt viel Wertschätzung im Alltag

Auch im eigentlichen Dienst als Pfarrer erfahre er viel Wertschätzung. Die Arbeit selbst sei mit viel Freude, aber ebenso mit viel Verantwortung verbunden, sagt Nau. Damit spricht er insbesondere Aufgaben neben der menschlichen Seelsorge an: den Verwaltungsteil. Eine kaufmännische Ausbildung hätte da ihren Nutzen. „Ich habe aber Fortbildungen zur Kirchenverwaltung und Kindergartenträgerschaft gemacht“, erklärt Nau. Dennoch spricht er von einer großen Herausforderung.

Die Seelsorge sei ihm hingegen leicht gefallen. Das liege auch am Stellenwert von Kirche und Glaube in Haiterbach. Es sei eine Freude, dass der Glaube vielen Menschen wichtig sei und sie sich dafür auch aktiv einsetzten. Das sei über Jahrzehnte und Jahrhunderte gewachsen. In Talheim sei es hingegen eine immer noch junge Gemeinde. Doch auch da habe man aktive Mitglieder.

„Ich schätze das gute Miteinander – auch unter den christlichen Gemeinschaften“, sagt Pfarrer Nau. Nähe und Austausch seien ihm wichtig. Das sei auch so, wenn er nicht im Dienst, sondern in der Freizeit unterwegs sei. Das gehöre zum Beruf dazu und sei hilfreich.

„Ich habe ein niederschwelliges Pfarrerbild“

Da spielt auch Naus Selbstverständnis eine Rolle: „Ich habe ein niederschwelliges Pfarrerbild“, sagt er. Will heißen, er sehe sich nicht als Chef in erhobener Position. „Entscheidend ist die Kirchengemeinde.“

Nach besonderen Ereignissen der zurückliegenden Jahre gefragt, lenkt Nau den Blick auch auf alltägliche Besonderheiten. Dazu gehören für ihn Gottesdienste, in denen Begegnung stattfindet. Positiv überrascht worden sei er vom Lebendigen Adventskalender. Eine Idee, die seine Frau Lena einbrachte. Sich am Abend in der Kälte mit bis zu 70 Menschen zu treffen und zu beten, dass sei eine Besonderheit.

Eingeführt wurde auch eine monatliche Gebetsgruppe sowie Lobpreisabende, in denen der Zugang über Musik erfolge. Auch die Jugendarbeit habe man neu aufgestellt.

Zu Zukunftsplänen gehört möglicher Anbau

An der Jugendarbeit wolle man auch zukünftig dran bleiben. Auch arbeite man daran, das Gottesdienst-Angebot weiterzuentwickeln.

Auch über eine räumliche Entwicklung wird nachgedacht. So bestehe seit zwei Jahren die Idee, an der Kirche eine wettergeschützte Versammlungsmöglichkeit zu schaffen. Eben auch für die Begegnung nach dem Gottesdienst. Wie nach der Investitur am Sonntag, 12. Oktober. Der Gottesdienst findet ab 9.45 Uhr in der Laurentiuskirche statt.