Bei Kindergarten und Schule sollen Pflanzkübel zukünftige für die Einhaltung von Tempo 30 sorgen. Foto: Göpfert

Der Gemeinderat Ringsheim hat noch einige Punkte aus der Verkehrsschau 2021 abgearbeitet. Vor allem die Änderung eines Verkehrsschild an der B 3 liegt ihm am Herzen. Denn dieses erschwert es den Landwirten, zu ihren Weingütern zu gelangen.

Die Gemeinde Ringsheim hat nach der Verkehrsschau im Juli 2021 und der Umsetzung der Maßnahmen diese mit den Anwohnern evaluiert. Dabei ergab sich bei einigen Punkten noch Nachbesserungsbedarf, zu denen nun Beschlüsse gefasst wurden.

Änderung zweier Verkehrsschilder an der B 3: Das Landratsamt hat nach der Verkehrsschau am Knoten B 3/Große Wolfgangstraße ohne Rücksprache Schilder anbringen lassen, die in Ringsheim auf wenig Gegenliebe stießen. So ist es dort nun aus Richtung B 3 nur noch erlaubt, geradeaus und rechts abzubiegen und aus der Gegenrichtung nur geradeaus. Das macht vor allem den Landwirten zu schaffen, die so nur noch mit dem Umweg über die Kahlenbergstraße an Schule und Spielplatz vorbei zu ihren Weingütern kommen. Diese Route ist aufgrund der engen Abbiegekurven für die Traktoren mit ihren landwirtschaftlichen Geräten und für Lkws schwierig. Für die Kinder stellt der zunehmende Schwerverkehr eine zusätzliche Gefahr dar. Die Verwaltung schlägt daher vor, das Landratsamt um die Entfernung des aufgestellten Pfeils „geradeaus“ von Westen her kommend Richtung Kreisverkehr zu bitten. Gleichzeitig verbleibt das Schild „Einfahrt verboten – landwirtschaftlicher Verkehr frei“ beim Wirtschaftsweg. So soll das Rechtsabbiegen zu den Weingütern Joachim Weber/Kreis wieder möglich sein.

Geht es nach dem Ringsheimer Rat, soll dieses Schild weg. Foto: Göpfert

Ob das Landratsamt, das in diesem Fall das Sagen hat, dem zustimmen wird, ist jedoch fraglich. Das Landratsamt befürchtet beim Rechtsabbiegen ein unerwartetes Abbremsen des Verkehrs auf der B 3 und dadurch eine gestiegene Unfallgefahr, so die Verwaltung.

Der Gemeinderat zeigte sich jedoch kämpferisch: „Wir wollen unsere landwirtschaftlichen Betriebe schützen. Wir werden dafür kämpfen, dass sie beliefert werden können und zu ihren Weingütern können“, erklärte Bürgermeister Pascal Weber. „Sollen Sie dort eben eine Tempobeschränkung machen, damit beim Abbiegen der Verkehr weniger stark abgebremst wird“, empörte sich auch Martin Weber.

Parkplatzmarkierungen und Halteverbotsschild in der Hauptstraße: Direkt nach der Verkehrsschau wurde in der Hauptstraße ein Halteverbotsschild auf der Nordseite ab Knoten Hauptstraße/B 3 bis Höhe Hausnummer vier aufgestellt, um den Verkehrsfluss zu verbessern. Diese Lösung hat sofort eine gute Wirkung erzielt, da es keinen Rückstau mehr auf der alten B 3 gibt, erklärte Pascal Weber. Dieses Verkehrsschild soll nun fest angebracht werden, jedoch leicht versetzt hin zur alten B 3. Zusätzlich sollen Parkplatzmarkierungen bis zur Post aufgebracht werden, beziehungsweise bereits vorhandene Parkflächen besser gekennzeichnet werden, um den Verkehrsfluss besser zu steuern. Dabei werden auf beiden Seiten immer abwechselnd Parkflächen ausgewiesen, damit der Verkehr auch zusätzlich verlangsamt wird, jedoch kein Rückstau zur B 3 entsteht. Die Wirkung dieser Markierungen soll zunächst beobachtet werden. Bei Erfolg, sollen dann weitere Bereiche Richtung Westen folgen. Über die Verteilung der Parkplätze wurde jedoch heftig diskutiert. Wolfgang Weber und Anja Biehler hätten gerne einen Parkplatz weniger als von der Verwaltung vorgeschlagen gehabt, weil sie befürchteten, dass die Autofahrer beim Durchschlängeln durch die Lücken zu stark beschleunigen werden. Der Rest des Gemeinderats ging bei diesem Vorschlag jedoch nicht mit. Rätin Ruth Volz durfte nicht abstimmen, da sie dort wohnt.

Verbotsschild bei der Einfahrt in den Wirtschaftsweg von der Alten B 3 zur Schillerstraße: Dass dort etwas geschehen solle sei unstrittig, das Gespräch mit den Anwohnern habe jedoch konträre Positionen aufgezeigt. Ein Teil befürwortet das Verbot zur Einfahrt in den Wirtschaftsweg von der Alten B 3 zur Schillerstraße. Ein anderer Teil ist dagegen. Deshalb soll dort zunächst über eine freiwillige Lösung eine Regelung erfolgen, ohne gleich einen Absperrpfosten aufzustellen. Der Vorschlag wäre das Verbotsschild „Einfahrt verboten für Kfz – Anlieger frei“ an den Anfang des Weges zu stellen, statt wie bisher weiter hinten beim Ende der Schillerstraße. Die Situation soll nach circa einem Jahr erneut begutachtet werden. „Bei der nächsten Verkehrsschau wird das Thema wieder dabei sein“, kündigte der Bürgermeister an.

Blumenkübel für mehr Sicherheit

Da sich viele Autofahrer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern bei Grundschule und Spielplatz halten, will der Gemeinderat den Verkehr nun per Blumenkübel beruhigen und eine sehr große „Zone 30“ Markierung aufbringen. Martin Weber mahnte jedoch, die Blumenkübel nur so groß zu machen, dass man hinter ihnen die Kinder noch sehen könnte.