Im Wahlkampf hat die SPD ihren Wählerinnen und Wählern noch eine Erhöhung des Mindestlohns versprochen. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Momentan beträgt der Mindestlohn in Deutschland 9,60 Euro. Doch wann wird er steigen und was würde eine Regierung aus SPD, Grüne und FDP in dieser Frage wohl entscheiden?

Stuttgart - „Jetzt 12 € Mindestlohn wählen“ hieß es noch im September auf den Wahlplakaten der SPD. Nach wie vor wird in Berlin sondiert und über eine mögliche künftige Ampel-Regierung unter Führung der SPD verhandelt. Stellt sich die Frage, ob sich damit nun auch schon all jene freuen dürfen, die bislang für einen Mindestlohn von 9,60 Euro die Stunde arbeiten müssen.

Die Grünen haben sich im Wahlkampf und ihrem Programm ebenfalls für eine Erhöhung des Mindestlohnes auf 12 Euro ausgesprochen. Doch im Wahlprogramm der FDP kommt das Thema nur an einer Stelle vor.

Kopplung an Minijobs

Die Liberalen erklären, dass sie die Minijob- und Midijob-Grenzen erhöhen wollen und damit dynamisch an den Mindestlohn koppeln wollen. Denn derzeit kommt es mit den schrittweisen Anpassungen des Mindestlohns automatisch zu einer Reduzierung der Arbeitszeit für die Beschäftigten mit diesen Arbeitsverhältnissen. Doch ob sie eine Erhöhung in einer Ampel-Regierung mittragen würden, ist bislang nicht bekannt und womöglich auch noch von weiteren Verhandlungen abhängig.

Ausgeschlossen scheint eine Erhöhung unter einer Jamaika-Regierung. Denn bislang scheiterten Versuche der SPD, mit der Union eine Erhöhung herbeizuführen. Dass sich die Grünen als einer der kleinen Partner hier durchsetzen könnten, erscheint unwahrscheinlich.

Ab wann der Mindestlohn über zehn Euro steigen soll

Trotzdem ist schon jetzt klar, dass der Mindestlohn zumindest etwas steigen wird. Denn bereits beschlossene Sache ist, dass er zum 1. Januar 2022 auf 9,82 Euro und zum 1. Juli 2022 auf 10,45 Euro erhöht wird.