„Die Bilder vom Karsamstag sind nur schwer zu ertragen“, sagte Strobl am Montag. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Müssen „gefährliche Veranstaltungen“ wie am Samstag in Stuttgart in der Corona-Pandemie erlaubt werden? Das will der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl nach der Demo in der Landeshauptstadt klären.

Stuttgart - Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) will klären, ob „gefährliche Veranstaltungen“ wie am Samstag in Stuttgart in der Corona-Pandemie erlaubt werden müssen. „Auch die Demonstrationsfreiheit verlangt verantwortungsvolle Bürger. Unsere Grundrechte sind nicht grenzenlos und rechtfertigen nicht jedes verantwortungslose Verhalten – schon gar nicht die Gefährdung der Gesundheit und des Lebens anderer Menschen“, sagte Strobl am Montag in Stuttgart. „Die Bilder vom Karsamstag sind nur schwer zu ertragen“, fügte er hinzu. Durch die Straßen der Landeshauptstadt seien Tausende „Querdenker“ geströmt. „Sie missachten absichtlich den Infektionsschutz – ohne Abstand und ohne Anstand.“

Laut Strobl entfielen am Osterwochenende von 25 angemeldeten Versammlungen 14 auf die Landeshauptstadt. „Hierbei hatte die Hälfte der Versammlungen einen Bezug zur Corona-Pandemie.“ Rund um den Aufzug der „Querdenker“-Bewegung in Stuttgart sei es zu zahlreichen Verstößen gegen die Versammlungsauflagen sowie die Corona-Verordnung gekommen. „Am Samstag hat die Polizei erneut Gewalteskalationen verhindert und mit Blick auf den hohen Emotionalisierungsgrad besonnen und verhältnismäßig gehandelt“, sagte Strobl.

Am Samstag waren mehr als 1000 Polizisten im Einsatz. Die Beamten wurden unterstützt von der Bundespolizei sowie von Polizisten aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen. Zwei Wasserwerfer standen bereit. Laut Polizei wurden bisher rund 250 Corona-Verstöße geahndet.