Die Eiche war Teil einer Baumgruppe, die im 19. Jahrhundert auf dem Lindlesberg in Balingen, dem nördlichen Ausläufer des Kleinen Heubergs, gepflanzt wurde.
Die nördlichste Eiche der geschützten, aus bislang insgesamt vier historischen Bäumen bestehenden Baumgruppe auf dem „Lindlesberg“, westlich der Balinger Innenstadt, wurde am 26. Juni diesen Jahres von einem Blitz getroffen.
Historischer Baum war 140 Jahre alt
Die jahrhundertealte Eiche, die für ihre beeindruckende Größe und majestätische Erscheinung bekannt war, wurde durch den Einschlag irreparabel beschädigt. Sie war bereits vor 140 Jahren – 1883 – zu Ehren des 400. Geburtstag von Martin Luther gepflanzt worden. Man wollte damit „der Freude und Verehrung über die Leistungen des großen Reformators“ Ausdruck verleihen, hieß es im dazugehörigen Gemeinderatsbeschluss.
Nicht mehr verkehrssicher
Baumkontrolleur Michael Brehmer hatte die Eiche kurz nach dem Vorfall untersucht und festgestellt, dass sie nicht mehr als verkehrssicher eingestuft werden kann. Von der Krone abwärts bis zum Stamm wies der Holzkörper viele Längs- und Querrisse auf. Die Rinde und das Kambium waren größtenteils verdampft, und die verbleibende Rinde war nicht mehr mit dem Stamm verbunden, hatte Brehmer damals festgestellt. Die Bruchsicherheit der Krone beziehungsweise des Stammes war daher nicht mehr gewährleistet.
Zwischenzeitlich haben Baumkletterer eines beauftragten Fachbetriebs die Eiche unter Beachtung der Verkehrssicherheit auf einen Baumtorso zurückgeschnitten, so dass dieser als sogenannter „Habitatbaum“ weiterhin als Lebensraum im Naturhaushalt erhalten bleiben kann.