Ob die Schnittmenge der Festival-Fans so groß ist, ist fraglich. (Archivfoto) Foto: Jürgen Lück

Statt auf das Bang Your Head in Balingen einfach auf das Rock of Ages Festival in Rottenburg-Seebronn gehen? Diese Idee kommt bei den Fans schlecht an.

Schocknachricht am Samstag für viele Metalfans: Das Bang Your Head 2023 in Balingen fällt aus. Und das, obwohl Festival-Macher Horst Franz auf YouTube Ende 2022 noch vom größten BYH-Festival, das „bis dato jemals in Balingen stattgefunden hat“ sprach. Statt größtem Festival nun also gar kein Festival. Beziehungsweise nur das Rock of Ages in Seebronn. Franz steckt nämlich nicht nur hinter dem Balinger Event: Auch das Rock of Ages läuft unter seiner Regie. Und für dieses Festival sollen die Bang Your Head-Tickets nun stattdessen gelten. Ohne Mehrkosten, wie auf der Website vom Bang Your Head mitgeteilt wird.

Weiter heißt es dort: „Gewiss hat sich schon mancher speziell auf die eine oder andere für Balingen bestätigte Band gefreut. Gerade dann könnte unser Angebot interessant sein, denn wir arbeiten intensiv daran, die Auftritte von einigen BYH-Acts nach Seebronn zu verlegen.“ Beim „Härtegrad“ der Rockmusik seien aber „diverse Grenzen gesetzt“. Welche Künstler also in Seebronn auftreten werden, soll im Laufe der nächsten Tagen bekanntgegeben werden. Wer sein Ticket trotzdem zurückgeben möchte, der soll laut Website sein Geld wiederbekommen.

Findet das Rock of Ages überhaupt statt?

Dem Veranstalter könnten indes viele Rückerstattungen bevorstehen. Ob die Schnittmenge der Festival-Fans so groß ist, ist fraglich. Das Bang Your Head war zuletzt bei klassischen Metalfans - eben bei „Headbangern“ - beliebt. Das Rock of Ages setzt beim Genre eher auf alte Rock-Größen und somit auf eine andere Zielgruppe. Das sieht auch Sandra C. so. Sie schreibt auf Facebook: „Nun ja - BYH und RoA sind halt einfach zwei Paar Stiefel.“ Und eine Instagram-Userin kommentiert: „Hätte ich aufs RoA wollen, hätte ich dafür ein Ticket gekauft. Für mich definitiv keine Option.“ Dem pflichtet ein weiterer Nutzer bei, er sieht bei den beiden Veranstaltungen größtenteils andere Zielgruppen und Altersklassen.

Nur zwei positive Reaktionen

Aber nicht nur die Idee an sich wird kritisiert. Die Kommentatoren scheinen das Vertrauen gänzlich verloren zu haben. So schreibt Karl N.: „Man hat schon viel versprochen, und die Leute immer vertröstet.“ Thorsten W. befürchtet, dass das Rock of Ages auch noch abgesagt wird. Damit ist er nicht allein: So schreibt eine Nutzerin, sie fände den angebotenen „Tickettausch“ eigentlich okay. Sie sei sich aber nicht sicher, ob das RoA überhaupt stattfindet.

Von zwölf Meinungsbeiträgen fallen nur zwei positiv aus. „Gute Idee“, meint eine Nutzerin. „Man darf gespannt sein“, eine andere.