Eins von drei Albstädter Hallenbäder – jenes auf der Tailfinger Langenwand – öffnet am 7. November wieder. Foto: Archiv Reich

Die Albstadtwerke werden jetzt doch in diesem Winter eines ihrer drei Albstädter Hallenbäder öffnen, nämlich das auf Langenwand. Das hat der Aufsichtsrat am Dienstagabend beschlossen.

Albstadt - Dieser Beschluss sieht vor, dass das Hallenbad Langenwand am Montag, 7. November, wieder geöffnet wird und danach für das Schul- und Vereinsschwimmen sowie den öffentlichen Publikumsverkehr zur Verfügung stehen soll. Die Öffnungszeiten für letzteren werden laut Angaben der Albstadtwerke so angepasst, dass der betriebene Energieaufwand den höchstmöglichen Nutzwert erbringt. Konkret: Es soll möglichst lange geöffnet werden. Bei der Wassertemperatur sollen keine Abstriche gemacht werden; sie wird voraussichtlich wie im vergangenen Winter 29 Grad Celsius betragen. Die Hallenbäder in Ebingen und Onstmettingen bleiben aus Gründen der Energieersparnis weiterhin geschlossen.

Hintergrund der Entscheidung, die der Aufsichtsrat getroffen hat, sind nach Angaben der Albstadtwerke eine Neubewertung der Lage auf dem Gasmarkt. Als man im Juli bekannt gab, dass die drei Albstädter Hallenbäder aufgrund der drohenden Gasmangellage nach den Ferien nicht wieder geöffnet würden, habe man zugesichert, diese Entscheidung zu überdenken und zu korrigieren, falls sich die Rahmenbedingungen auf dem Gasmarkt verbessern sollten. Dies sei der Fall.

Speicher voll, Wetter warm

Auf die Frage des Schwarzwälder Boten, wie man zu diesem Urteil gelangt sei, erklärte Thomas Rukwid, Vertriebsleiter der Albstadtwerke, man habe sich zum Einen an den gesamtdeutschen Wasserstandsmeldungen – Speicher fast voll, Oktober warm – orientiert, zum anderen an den Verbrauchszahlen der heimischen Industrie, die teilweise große Anstrengungen unternehme, Sparpotenziale auszuschöpfen, und in vielen Fällen noch weitere Optionen habe, falls die Lage sich wieder zuspitzen sollte.

"Wir haben unser Ziel erreicht"

Die Albstädter Eltern, die in den vergangenen Wochen gefordert hatten, wenigstens ein städtisches Hallenbad für den Schwimmunterricht zu öffnen, für ihre Online-Petition binnen zehn Tagen 1240 Unterstützer mobilisiert und sowohl vor der jüngsten Gemeinderats- als auch vor der Aufsichtsratssitzung demonstriert hatten, haben die Öffnungsnachricht mit großer Freude aufgenommen. Tina Czerwonka, ihrer Wortführerin, begrüßt den Kompromiss, "der Energiesparen und wichtige Belange aller Bürger vereint." Auch dass die Wahl auf Tailfingen fiel, heißen die Eltern gut, da das Bad zentral liege und von allen Stadtteilen aus gut zu erreichen sei. "Wir haben unser Ziel erreicht."

Wermutstropfen: erst nach den Ferien

Nun, so Czerwonka weiter, sei es vor allem wichtig, das Bad bestmöglich auszulasten – es müssten möglichst viele Schwimmkurse und Vereinsschwimmen stattfinden, und auch die Familien sollten die Möglichkeit nutzen, privat mit ihren Kindern schwimmen zu üben. Ein Wermutstropfen: Die Öffnung wird erst nach den Herbstferien wirksam, in denen die Familien freie Zeit zum Schwimmen gehabt hätten.

Garantiert ist nichts

Der Appell, die Gelegenheit zum Schwimmen jetzt nach Kräften zu nutzen, kommt nicht von ungefähr. Oberbürgermeister Klaus Konzelmann hat die Entscheidung des Aufsichtsrats gestern ausdrücklich begrüßt – er gab jedoch zu bedenken, dass bei einer Zuspitzung der Lage eine neuerliche Schließung nicht auszuschließen sei.