In wenigen Wochen beginnt in Calw wieder der Weihnachtsmarkt. Foto: Pauline Araldi

Der Anschlag auf dem Stadtfest in Solingen hatte im Sommer eine neue Sicherheits-Debatte ausgelöst. Dieses Thema spielt auch für den Weihnachtsmarkt in Calw Ende November eine Rolle – das tut es bei Großereignissen aber generell, unterstreicht die Verwaltung.

Gefühlt ist gerade erst der Sommer zu Ende gegangen. Ein Blick auf den Terminkalender belehrt eines Besseren. In sechs Wochen öffnet bereits der Calwer Weihnachtsmarkt seine Pforten.

 

Noch hält sich die Stadt hinsichtlich der Einzelheiten bedeckt. Diese sollen in Kürze bekannt gegeben werden.

Klassiker dürften sicher sein

Als sicher dürften aber schon einige beliebte Klassiker gelten. Etwa der Bärentatzen-Verkauf für einen guten Zweck.

Doch bei aller Vorfreude auf das liebevoll „Märchenhaftes Calw“ getaufte Großereignis – wie sieht es in Sachen Sicherheit aus?

Anschlag hatte Debatte befeuert

Die Debatte über diese Frage hatte in diesem Sommer wieder deutlich an Fahrt aufgenommen. Anlass war der Anschlag in Solingen gewesen, bei dem ein Angreifer am 23. August auf einem Stadtfest drei Menschen mit einem Messer getötet und acht weitere verletzt hatte.

Die Terrorgruppe Islamischer Staat hatte das Attentat des Syrers für sich reklamiert.

In Hamburg etwa war in der Folge ein geplantes Straßenfest abgesagt worden, weil die Sicherheit „nicht zu gewährleisten“ sei, wie es hieß.

Andere Städte wiederum waren nicht von ihren Plänen abgewichen, darunter Horb am Neckar, wo Anfang September Stadtfest gefeiert wurde. Auch Calw hatte am selben Wochenende das gut besuchte Ballonfest ausgerichtet.

Was jedoch nicht bedeutet, dass die Stadt in Sicherheitsfragen unvorbereitet für das kommende Großereignis wäre.

„Bereits mit Sicherheitsbehörden in Kontakt“

Für den Weihnachtsmarkt in Calw, der vom 28. November bis zum 1. Dezember sicher wieder etliche Menschen in die Innenstadt locken wird, „sind wir bereits mit den Sicherheitsbehörden und Dienstleistern in Kontakt, wie wir dies in jedem Jahr sind – unabhängig von Ereignissen wie Solingen“, erklärte Stefanie Schweigert, Pressesprecherin der Stadt, auf Anfrage.

Eine Veranstaltung in der Größenordnung eines Weihnachtsmarktes oder Stadtfestes erfordere dies grundsätzlich immer, da auch immer sämtliche Sicherheitsaspekte wie Brandschutz, Rettungswege oder Ähnliches zu beleuchten seien.

Stadt zeigt sich flexibel

Auch falls besondere Sicherheitsvorkehrungen, etwa mehr Sicherheitsleute, erforderlich sein sollte, zeigt Calw sich flexibel. „Sollten hier seitens der Behörden Vorgaben gemacht werden, das Personal in puncto Sicherheit neu zu bewerten, werden wir das natürlich tun“, bekräftigt Schweigert.

Bereits im vergangenen Jahr waren zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen auf dem Calwer Weihnachtsmarkt ins Auge gesprungen. An den Zugängen zum Markt hatte die Stadt große blaue Container sowie Sandsäcke postiert.

Autofahrer an der Durchfahrt hindern

Diese waren jedoch nicht im Speziellen zum Schutz vor Terror aufgebaut worden, sondern sollten Autofahrer an der Durchfahrt hindern – und natürlich auch, gewissermaßen „nebenbei“, die Besucher schützen.

In den Vorjahren hatten quer gestellte Einsatzfahrzeuge örtlicher Rettungskräfte diese Aufgabe übernommen. Hätten diese zu einem Einsatz ausrücken müssen, hätte allerdings die Barriere gefehlt. Daher hatte sich die Stadt vergangenes Jahr für die Container entschieden.