Der Anschlag in Solingen erschütterte die ganze Nation und wirft Fragen über die Sicherheit öffentlicher Veranstaltungen auf. Wir haben bei Bernd Pfaff, Fachbereichsleiter Ordnungs- und Schulverwaltung, nachgefragt, wie die Stadt die Situation um solche Feste in Rottweil bewertet.
Der „Sommer in Rottweil“ ist in vollem Gange. Aber ob Tag der Blasmusik, Sommerkonzert oder Boule and Beats, öffentliche Veranstaltungen sind nach dem Anschlag in Solingen besonders in den Blickpunkt geraten. Bernd Pfaff, Fachbereichsleiter Bürgeramt, Ordnungs- und Schulverwaltung im Rathaus, gibt Auskunft darüber, wie die Stadt solche Feste zu schützen gedenkt.
Da Solingen leider nicht der erste Anschlag auf eine öffentliche Veranstaltung war, sei das Thema der Sicherheit bei öffentlichen Veranstaltungen nicht neu. In enger Zusammenarbeit mit dem Polizeirevier Rottweil habe die Stadt die Sicherheitslage versucht zu bewerten und darauf aufbauend ein „entsprechendes Sicherheitskonzept mit allen Beteiligten erarbeitet, welches allen Besuchern [...] einen bestmöglichen und der Situation angepassten Schutz bietet.“
Doch selbst mit der besten Vorbereitung, werde es im öffentlichen Raum niemals einen hundertprozentigen Schutz geben, so Pfaff. Welche Sicherheitsmaßnahmen bei welchen Veranstaltungen passend sind, wollen er und die Polizei Rottweil deshalb nicht konkretisieren.
Er fügt aber hinzu: „Etwaige Waffenverbote oder Videoüberwachungen sind derzeit aus unserer Sicht nicht erforderlich und deshalb nicht angedacht.“ Diskussionen, Veranstaltungen aus Sicherheitsbedenken abzusagen, gebe es bei der Stadtverwaltung aktuell nicht.
Schutz soll den Veranstaltungen nicht abträglich sein
Das Sicherheitskonzept werde auf jede Veranstaltung individuell angepasst. Polizei und Stadtverwaltung würden dabei festlegen, welche Maßnahmen bei welcher Veranstaltung passend sind. Normal seien beispielsweise Einlasskontrollen an Festzelten oder Hallen. „Besucher [...] von Veranstaltungen wissen um etwaige Einlassvoraussetzungen, was aber unseres Wissens nichts am Charakter der eigentlichen Veranstaltung ändert“, meint Pfaff.
Noch lasse sich aus Sicht der Stadtverwaltung noch nicht sagen, ob die Nachrichten aus Solingen die Bürger so verunsichert, dass öffentliche Veranstaltungen mit weniger Besuchern als gewohnt auskommen müssen.