Vier Schäferhunde (Symbolfoto) hatten Nika attackiert. Foto: Roessler

Mitte September wurde Mischlingshündin Nika von vier freilaufenden Schäferhunden bei Winterlingen lebensbedrohlich verletzt. Wie hat die achtjährige Nika den Vorfall überstanden?

Winterlingen - Vier Wochen ist es her, dass Mischlingshündin Nika beim Spazierengehen in Gewann Bol zwischen Winterlingen und Harthausen von vier Schäferhunden angegriffen und lebensbedrohlich verletzt wurde. Die Schäferhunde waren nicht angeleint und bissen auf die mittelgroße Hündin ein.

Nachdem ein Balinger Tierarzt erste Hilfe geleistet hatte, wurde sie in der Reutlinger Tierklinik fünfeinhalb Stunden notoperiert. Der Angriff hat mehrere Rippen gebrochen, und ein Teil des Lungenflügels musste laut ihres Frauchens entfernt werden. Einen schweren Biss hat sie im Bereich des Brustkorbes abbekommen, und auch die Haut wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Noch eine Woche in der Klinik

Auf Nachfrage teilte Nikas Frauchen mit, dass es der achtjährigen Mischlingshündin inzwischen besser geht. Eine Woche lang musste sie nach der Operation stationär in der Tierklinik bleiben und wurde dann auch zu Hause einige Tage noch über eine Sonde ernährt.

"In der Klinik sagt man, es ist ein Wunder, dass sie den schweren Biss überlebt hat", erzählt die Winterlingerin. Mittlerweile könne Nika etwa 20 bis 30 Minuten am Stück spazierengehen und muss auch keinen Trichter mehr um den Hals tragen. "Den Oktober über muss sie sich aber noch schonen, damit ihre inneren Verletzungen weiter heilen können", erklärt ihre Besitzerin. Durch die vielen kahlrasierten Stellen und die Wunden sehe Nika noch recht mitgenommen aus.

Das Frauchen der vier Schäferhunde, die auf Nika los sind, habe sich einmal nach dem Wohlbefinden der Hündin erkundigt, zudem sei man wegen Versicherungsinformationen und Impfungen in Kontakt. Schließlich habe ihr Ehemann, der am Tag des Vorfalls vor vier Wochen mit Nika spazieren war, beim Schlichten der Beißattacke ebenfalls einen Biss abbekommen. Die Wunde am Schienbein musste genäht und mit Antibiotika behandelt werden.

Lehre aus dem Vorfall ziehen

Mit ihrer Geschichte beabsichtigt die Winterlingerin, die ihren Namen nicht öffentlich Preis geben möchte, andere Hundehalter dazu zu animieren, auf ihre Hunde Acht zu geben und sie an der Leine zu halten. Ob die Veröffentlichung ihrer Geschichte dahingehend etwas gebracht hat, kann sie schlecht abschätzen. "Die Verantwortungsbewussten halten ihre Hunde sowieso schon an der Leine", resümiert sie und hofft, dass der ein oder andere seine Lehren aus Nikas Schicksal ziehen wird.

Den Vorfall hat das Winterlinger Ehepaar wenige Tage nach dem Vorfall bei der Polizei angezeigt, wie ein Polizeisprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen auf Nachfrage bestätigte. Die Halterin der vier Schäferhunde sehe nun einer Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung entgegen – allerdings nur bezüglich der Bissverletzung des Mannes. Die Konsequenzen der lebensbedrohlichen Verletzungen, welche die achtjährige Hündin erlitten hat, werden nun auf zivilrechtlicher Ebene geklärt.

Auch die Hundestaffel und das Veterinäramt seien eingeschaltet.