Jutta Schicklang schließt am 23. Dezember zum letzten Mal die Tür von Salon Schicklang ab. Dann ist Salon Schicklang in der Konstanzer Straße auf dem Goldenbühl in Villingen für sie Geschichte, allerdings eine 45-jährige erfolgreiche Geschichte, auf die sie mit Stolz und auch Dankbarkeit zurückblickt.
VS-Villingen - Im Gespräch mit unserer Redaktion blickt sie zurück: 1978 begann sie bei Eduard Bonan (heute Salon Schicklang) ihre Lehre zur Friseurin. "Waschen, Locken wickeln, kehren, aufräumen", das seien die ersten Aufgaben gewesen, jeden Tag pendelte sie mit dem Bus von Fischbach nach Villingen, berichtet sie.
So, wie sie sich für ihren Beruf begeisterte, so rapide ging es auch bergauf. Im Alter von 24 Jahren hatte sie schon ihren Meisterbrief in der Tasche. Ein Jahr später kaufte sie den Salon, den sie mit acht Mitarbeiterinnen übernahm.
Erfolg gibt ihr Recht
"Ja, es verlangte schon Mut von mir, ich musste auch Geld aufnehmen, aber ich wollte es so, und der Erfolg gab mir Recht", betont sie. Mit 26 Jahren heiratete sie. Ihr Mann Horst habe sie immer unterstützt und bei vielen Umbaumaßnahmen im Salon geholfen, fährt sie fort.
Dauerwelle, Maniküre, auch Gesichtsmassagen, das waren die ersten Zeiten, danach kam die Zeit der Strähnchen und verschiedenen Haarfarben, den Kosmetikbereich habe sie aufgegeben.
35 Lehrlinge ausbildet
Acht Jahre war sie im Vorstandsteam der Friseurinnung aktiv. Insgesamt bildete sie 35 Lehrlinge in ihrem Salon aus.
Zweithaar wird zur Herzensangelegenheit
Vor 25 Jahren kam dann das, was ihr sehr am Herzen liegt und was sie ab dem 1. Januar 2023 in ihrem neuen Salon in Königsfeld weiterführen wird: "Das Zweithaar für Menschen, die nach einer Chemotherapie oder aus anderen Gründen ihr Haar verlieren, wurde zu meiner Berufung", betont sie. Einer guten Freundin, die vor 25 Jahre ihr Haar verlor, habe sie eine Perücke angepasst, das habe sich herumgesprochen und immer mehr Menschen, vor allem Frauen, seien zu ihr gekommen.
Zwölf Jahre lang, immer am Tag des Zweithaars, wurden einen ganzen Tag kostenlos im Salon Haare für einen guten Zweck geschnitten, gegen Spenden, der Erlös kam dem Psychoonkologischen Dienst im Schwarzwald-Baar-Klinikum und der Feldner Mühle zugute: "Bis zu 4000 Euro kamen da zusammen", freut sie sich immer noch.
Mitarbeiterinnen finden andere Salons
Jutta Schicklang ist sehr froh, dass ihre Mitarbeiterinnen alle andere Salons gefunden haben. Sie selbst wird sich in Königsfeld nur noch ihrer Herzensangelegenheit "Zweithaar" widmen: "Mein Salon ist dort auch zertifiziert, inzwischen habe ich Kunden aus dem Umkreis von 100 Kilometern", betont sie.
Auf die Frage, ob sie ihren Salon Schicklang vermissen wird, antwortet sie: "Ja und nein. Ich habe dann nur noch die Verantwortung für mich und auch etwas mehr Zeit, ein Friseursalon sei ihr Zweithaar-Studio in Königsfeld in der Gnadenfreier Straße dann nicht mehr.
Alex Kübler bezieht die Räume
Übrigens: "Mein Salon hier wird am 1. Januar von Alex Kübler, "Cut’N Cake", übernommen, hat aber mit Schicklang nichts mehr zu tun", schließt sie.