Bürgermeister Matthias Gutbrod (links) verabschiedete Rechnungsamtsleiter Thomas Schwarz in den Ruhestand. Foto: Göpfert

Nach 28 Jahren bei der Gemeinde Kippenheim wurde der Rechnungsamtsleiter Thomas Schwarz in den Ruhestand verabschiedet. Die Räte dankten ihm für sein großes Engagement – auch in schwierigen Zeiten.

Thomas Schwarz absolvierte am Montag seine letzte offizielle Gemeinderatssitzung als Rechnungsamtsleiter in Kippenheim. Bürgermeister Matthias Gutbrod dankte ihm dafür, dass er sich stets für das Wohl der Gemeinde eingesetzt habe. Von Mahlberg war Schwarz einst nach Kippenheim gewechselt, Verbindungen hatte es über den Fußball, genauer gesagt über die Betriebssportgruppe gegeben. Dass Schwarz so die Blickrichtungen beider Gemeinden gehabt habe, „das hat bestimmt zur Völkerverständigung zwischen Kippenheim und Mahlberg beigetragen“, erklärte Gutbrod schmunzelnd.

 

Schwarz habe alle Stationen der Kämmerei durchlaufen – bis er schließlich 2017 zum Rechnungsamtsleiter bestellt worden war. Er habe der Gemeinde auch „in Zeiten, in denen es nicht ganz einfach war,“ die Treue gehalten, bedankte sich Gutbrod. Etwa als der damalige Rechnungsamtsleiter 2006 erkrankte und er für drei Jahre dessen Aufgaben übernahm. „Wenn es schwierig wurde, konnte man auf Thomas Schwarz zählen“, erinnerte sich Gutbrod.

Fachwissen und einen guten Blick auf Kommunalpolitik bewiesen

„Wir konnten uns auf Sie verlassen und auf Ihre Meinung zählen. Sie waren immer loyal, aber niemand, der mir oder dem Gemeinderat nach dem Mund geschwätzt hat. Sie haben Ihre Meinung ausgedrückt – immer zum Wohl der Gemeinde“, so Gutbrod. Dabei habe Schwarz immer einen guten Blick auf die Kommunalpolitik gehabt – auch weil er Gemeinderat in Mahlberg ist und als solcher wisse, wie ein Gemeinderat ticke. Mit „sehr viel Bravour und Fachwissen sowie mit der notwendigen Ehrlichkeit und Fairness“ habe er immer alle Herausforderungen gemeistert

Auch die drei Fraktionsvorsitzenden dankten Schwarz für seinen Einsatz. Schwarz habe immer professionell „komplexe finanzielle Angelegenheiten“ dem Gemeinderat nähergebracht und für Auskünfte sachkundig zur Verfügung gestanden, lobte Dieter Kirschbaum (FWV). Auch bei der Umstellung der Haushaltsführung von Kameralistik auf Dopik habe Schwarz sein Fachwissen bei den finanziellen Angelegenheiten bewiesen.

Viele gesetzliche und technische Neuerungen erlebt

Carola Richter (CDU) lobte die transparente und offene Kommunikation von Schwarz. Durch dieses konstruktive Miteinander habe er dem Gemeinderat das Vertrauen gegeben, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen – auch in schwierigen Zeiten.

Auch Irene Preschle (SPD) dankte Schwarz für all seinen Einsatz und wünschte ihm Gesundheit und Glück und dass man ihn auf dem ein oder anderem Fest wiedersehen möge.

Schwarz selbst erklärte, dass er in Kippenheim „viele schöne Erlebnisse“ gehabt habe. Nicht zuletzt durch Veranstaltungen wie Betriebsausflüge oder Weihnachtsfeiern habe in Kippenheim stets ein gutes Betriebsklima geherrscht.

Weniger schöne Momente seien es für ihn gewesen, wenn er langjährige Kollegen für immer habe verabschieden müssen. Gesetzliche und technische Neuerungen hätten ihn und seine Mitarbeiter aber auch manchmal bis an die Grenzen geführt. „Und es ist leider kein Ende in Sicht. Ich gebe zu: Je älter man wird, desto schwerer ist es, diese Neuerungen umzusetzen“, so Schwarz.

Gemeinde ist trotz großer Investitionen seit 2016 schuldenfrei geblieben

„Dank der weisen und weitsichtigen Entscheidung des Gemeinderats Geld erst auszugeben, wenn es auch da sei,“ habe es unter Schwarz’ Ära keine Kredite im Kernhaushalt gegeben – auch wenn zugleich große Projekte wie das Bürgerhaus oder die Sanierung des Schmieheimer Schlossgartens umgesetzt wurden. Seit 2016 ist die Gemeinde schuldenfrei.

Offiziell ist der Gemeindeamtsmann erst ab 1. Juli im Ruhestand, da es aber noch Urlaub und Überstunden abzubauen gelte, wird Schwarz tatsächlich nur noch wenige Tage in der Kippenheimer Kämmerei anzutreffen sein.

Vorgängerin ist auch Nachfolgerin

Nach dem Thomas Schwarz, der bereits von 2006 bis 2009 als Rechnungsamtsleiter in Kippenheim tätig war, hatte er diesen Posten 2009 an Carolin Schaub – damals noch Carolin Oswald – abgegeben. Als sie 2017 in Mutterschutz ging, hatte ihm der Gemeinderat sein Vertrauen für den Posten des Rechnungsamtsleiters ausgesprochen. Schaub wird nun auch die Nachfolgerin von Schwarz werden. „Mein Vorgängerin ist somit auch meine Nachfolgerin“, erklärte Schwarz schmunzelnd.