Elmar Trunkenbolz war 13 Jahre stellvertretend und vier Jahre lang Vorsitzender des Reit-und Fahrvereins Ottenheim. Auch beim TuS ist er ehrenamtlich aktiv und Ehrenmitglied. Während seiner Zeit als Vorstand hat er Höhen und Tiefen erlebt.
Der Rasenmäher geht aus, ein Mann steigt nach der erledigten Arbeit ab. Elmar Trunkenbolz kümmert sich um die Anlage des Reit-und Fahrvereins Ottenheim. Für den Ehrenvorsitzenden etwas Selbstverständliches.
Trunkenbolz hat über Jahrzehnte den Fahrsport in der Region geprägt. Und dafür erhielt er in diesem Jahr einen Strauß voll Ehrungen: Neben dem Reitverein Ottenheim, der ihn für 17 Jahre im Vorstand würdigte, gab es vom Ortenauer Reiterring die Ehrennadel in Gold. Darüber gab es vom Pferdesportverband Südbaden dessen Verbandsehrennadel in Silber für den verlässlichen, überregionalen Einsatz während seines jahrelangen Engagements als Vertreter des PSV Südbaden im Disziplinarausschuss Fahren im PSV Baden-Württemberg. „Eine Würdigung meiner Leistung, aber dafür mache ich es nicht“, stellt Trunkenbolz klar. Es gehe darum, stets eine gute Zeit zu haben und darum, etwas Sinnvolles zu tun.
Schon von Kindesbeinen an haben ihn die Pferde interessiert. Mit zwölf Jahren kam er das erste Mal in Kontakt mit den großen Tieren. Mit Ende 20 hat er sein erstes eigenes Pferd gekauft, erinnert sich Trunkenbolz.
Die Einfühlsamkeit des Fahrers spielt eine Rolle
Er begann mit dem Pferdesport ab 30 und war zunächst im Reitsport aktiv, aber der Fahrsport interessierte ihn deutlich mehr. 1999 habe er angefangen, auf Turnieren zu fahren.
Was ist bei dieser Disziplin wichtig? „Der Fahrer muss einfühlsam sein“, nennt Trunkenbolz eine wichtige Eigenschaft. Ein Pferd habe auch gute und schlechte Tage, man müsse eine Verbindung zum Tier aufbauen und es verstehen. Abwechslungsreiche Übungen seien dabei sehr wichtig, denn das „Pferd ist ein Lauftier und muss beschäftigt werden“. Als Fahrer habe man nur Leine, Peitsche und Stimme als Kommunikation, da müsse das Pferd mitmachen.
Der Pferdesport sei eine Randsportart, merkt er an. Daher kenne man nach einer Zeit die Gesichter, die bei Turnieren in Ottenheim auftauchten, das lässt es familiärer werden. Zahlreiche Turniere hat der Reitverein schon veranstaltet, wie die südbadische Mannschaftsmeisterschaft im Jahr 2023 oder die badenwürttembergische vergangenes Jahr – und dieses Jahr erneut. Der Höhepunkt sei ganz klar die deutsche Meisterschaft 2022 gewesen. „Es war ein Kraftakt“, unterstreicht Trunkenbolz die organisatorische Leistung des Vereins.
Die Austragung der Meisterschaft wurde gelobt
2021 hatte er den Vorstand übernommen und war für die Organisation verantwortlich. 80 bis 100 Helfer wurden benötigt. Es habe sich aber gelohnt, Teilnehmer und Besucher äußerten nach dem Turnier viel Lob. Das Besondere an dem Turnier: Es fand nach zwei – schwierigen Corona-Jahren statt. Es sei eine beschwerliche Zeit gewesen durch die großen Beschränkungen bei Training und Turnieren.
Und neben dem Hobby? Der gelernte Handelsfachwirt war von 1995 bis 2018 Leiter der Edeka-Filiale in Allmannsweier. „Mein Beruf war die Nummer eins, danach kam der Pferdesport“, so Trunkenbolz.
Unfall im Jahr 2017 hat sein Leben verändert
Ein Unfall hat sein Leben schlagartig verändert: Nach einem Sturz von der Treppe im eigenen Hühnerstall erlitt er 2017 ein Schädel-Hirn-Trauma. Selbst nach einer anschließenden Reha habe er sich nicht hundertprozentig fit gefühlt und für die Selbstständigkeit brauche man 150 Prozent Leistung. Den 50 Mitarbeitern in seinem Edeka konnte er nicht mehr gerecht werden. Daher habe er sich entschieden, die Filiale 2018 an Kohler zu übergeben, „die Belastung war zu viel“.
2023 habe er aufgehört, auf Turnieren zu fahren. Seither betreibe er nur noch privat Pferdesport. Mittlerweile sei er auch Privatier und werde durch die Arbeit zuhause, im Ehrenamt und kommunalpolitisch im Gemeinde-und Ortschaftsrat ausgefüllt. „Ich möchte in einer intakten Dorfgemeinschaft wohnen“, äußert er seinen größten Wunsch.
Prüfungen im Fahrsport
Fahrsport ist eine Form des Pferdesports und bezeichnet das Fahren mit Kutschen und Wagen. Zu den wichtigsten Prüfungen zählt das Dressurfahren, bei der eine Dressuraufgabe erledigt werden muss und das Hindernisfahren, das Geschicklichkeit und Schnelligkeit beim Durchfahren von Parcours fordert. Zu erwähnen ist auch das Geländefahren. Dabei müssen Pferd und Fahrer eine Strecke mit Geländehindernissen wie Brücken oder Wassergräben bewältigen.