Hier die Bilder vom Spiel des VfB Stuttgart gegen den FSV Mainz 05 (1:2). Foto: dpa

Die Lage ist prekär. Der VfB Stuttgart muss nach der Niederlage gegen Mainz aufpassen, in der Tabelle nicht in den Keller zu rutschen. Denn das Programm mit dem FC Bayern München und Bayer Leverkusen ist alles andere als leicht.

Die Lage ist prekär. Der VfB Stuttgart muss nach der Niederlage gegen Mainz aufpassen, in der Tabelle nicht in den Keller zu rutschen. Denn das Programm mit dem FC Bayern München und Bayer Leverkusen ist alles andere als leicht. Wie will sich der VfB wieder aufrichten?

Stuttgart - Auf das Stichwort FC Bayern hätte der VfB Stuttgart gerne verzichten können. Die Stimmung war am Neckar nach dem ernüchternden Rückrundenauftakt beim 1:2 (1:1) gegen den FSV Mainz 05 sowieso schon im Keller. Da hätte es der Erwähnung des Nachholspiels gegen die Münchner Übermannschaft am Mittwoch gar nicht bedurft. „Wenn man die Bayern sieht, muss sich die halbe Welt Sorgen machen“, meinte Stuttgarts Stürmer Vedad Ibisevic auf die Frage, ob dem VfB nicht Angst und Bange werden müsse vor einem Fehlstart.

Schon nach den ersten 90 Minuten der Rückrunde ist vieles von dem verpufft, was die Schwaben vorher beschworen hatten. Man wolle für Aufbruchstimmung sorgen, hatte es von Clubseite geheißen. Indizien dafür hatte die Mannschaft von Trainer Thomas Schneider angeblich während des Trainingslagers in Südafrika gesammelt.

Nur: Die Faktenlage sieht anders aus. Der VfB hat vier seiner fünf vergangenen Spiele in der Fußball-Bundesliga verloren. Mit 19 Punkten nach 17 Partien muss der Meister von 2007 in der Tabelle nach unten blicken. Und das dürfte auch vorerst so bleiben. Denn die magere Vorstellung gegen Mainz nährte nicht die Hoffnung auf einen Sensationssieg gegen die seit 42 Ligaspielen ungeschlagenen Münchner. Und am Samstag darauf wartet die schwere Dienstreise zu Champions-League-Aspirant Bayer Leverkusen.

"Das wird sowieso ein schwieriges Spiel"

„Wir müssen schauen, dass was gegen die Bayern drin ist“, machte Moritz Leitner in Zweckoptimismus. „Das wird sowieso ein schwieriges Spiel“, wollte Ibisevic die Niederlage gegen Mainz mit Blick auf den kommenden Gegner nicht überbewerten. „Sie spielen momentan sehr, sehr gut“, zollte Ibrahima Traoré dem bayerischen Rekordmeister Respekt. Eines war ihm aber noch wichtig: „Wir haben genug Qualität, um nicht gegen den Abstieg zu spielen.“

Um gegen die Mainzer zu gewinnen, reichte die Qualität am Samstag allerdings nicht aus. Der agile und gefährliche Mohammed Abdellaoue hatte mit seinem ersten Bundesligator für die Stuttgarter zwar in der 11. Minute für die verdiente Führung gesorgt. Doch der Ausgleich durch den früheren Schwaben Shinji Okazaki (39.) wirkte wie ein K.o.-Schlag. „Der Gegentreffer war wie ein Genickbruch“, umschrieb Leitner die Situation. Gotoku Sakai schlug einen Fehlpass aus der eigenen Hälfte, rasselte dann mit dem aus dem Tor geeilten Keeper Sven Ulreich zusammen und ermöglichte Okazakis neunten Saisontreffer.

Flüssiges Kombinationsspiel hatten die Stuttgarter auch in der zweiten Hälfte nicht zu bieten. Und da auch die wenigen guten Chancen durch Ibisevic (57./73.) und Christian Gentner (71.) vergeben wurden, folgte die Strafe fast folgerichtig. Vier Minuten nach seiner Einwechslung machte Benedikt Saller (87.) den achten Saisonsieg der Mainzer perfekt. „Das tut der Mannschaft gut“, bilanzierte Manager Christian Heidel angesichts von üppigen 27 Punkten und dem ersten Sieg beim VfB im achten Anlauf.

Der mit einem Pfeifkonzert verabschiedete VfB konnte nur neidvoll auf die Mannschaft von Coach Thomas Tuchel blicken. Eine Ursache für die erneut dürftige Heimleistung erkannte Sportvorstand Fredi Bobic in der Einstellung. „Ich habe ein bisschen die Gier vermisst, das Spiel gewinnen zu wollen“, kritisierte der frühere Nationalstürmer. Allein: Gier und Wille werden dem VfB nicht genügen, um gegen die Bayern zu bestehen.