Die Blauschwarze Holzbiene ist auf dem Heilig-Geist-Kirchplatz in Balingen unterwegs. Foto: NABU/Faber

Ein „dicker schwarzer Brummer“ ist beim Pfarrhaus in Balingen unterwegs. Der NABU Zollernalb dazu: Die imposante Erscheinung ist die die „Blauschwarze Holzbiene“. Und auch ein Taubenschwänzchen wurde gesichtet.

Der NABU-Vorstandsmitglied Peter Faber staunte nicht schlecht, als er vor Kurzem, mitten im Februar, die Bäume und Sträucher auf dem Heilig-Geist-Kirchplatz in Balingen pflegte: Ein dicker schwarzer Brummer flog zielstrebig zum Pfarrhaus hin. Wer nun denkt, das Insekt fühlt sich zum Pfarrer hingezogen, liegt falsch.

Blühender Duftschneeball zieht an

Sondern: Der blühende Duftschneeball vor dem Pfarrhaus hatte die Blauschwarze Holzbiene magisch angezogen. Als größte heimische Wildbienenart ist sie eine imposante Erscheinung. Wie die meisten Wildbienen leben sie einzeln und überwintern als erwachsene Tiere.

Als der Hobbyfotograf den Fotoapparat zückte, erlebte er noch eine größere Überraschung: neben zwei Holzbienen bediente sich auch ein Taubenschwänzchen am süßen Nektar. Das Taubenschwänzchen ist eine tagaktive Art unter den Nachtfaltern. Ursprünglich war es ein reiner Wanderfalter aus dem Mittelmeerraum, im Zuge der Klimaerwärmung überwintern aber immer mehr Taubenschwänzchen bei uns.

Das Taubenschwänzchen ist eine tagaktive Art. Foto: NABU

Nur noch ein Teil seiner Artgenossen nimmt die energieaufwendige und gefährliche Reise über die Alpen auf sich. Die hier gebliebenen Falter, wie der am Pfarrhaus, legen im Frühjahr ihre Eier an Labkräutern ab, von denen sich die Raupen ernähren. Einige Zeit nachdem sich die Raupen verpuppt haben, schlüpfen daraus neue Taubenschwänzchen und erfreuen die Gartenbesitzer durch ihr emsiges Treiben. Der Schwirrflug ist sehr energieaufwendig, deshalb ist der Schmetterling fast den ganzen Tag auf Nahrungssuche.

Im Februar blüht natürlich noch nicht viel, aber die Frühlingstemperaturen haben die Insekten aus ihrer Winterruhe geweckt. Durch die Anlage eines blütenreichen Naturgartens kann man sie fördern.