Kaum zu glauben: Zehn Jahre schon steht der fünf Meter hohe Schwalbenturm vor dem Gebäude der ehemaligen Textilfabrik Edelmann & Ammann in der Stettener Salinenstraße.Foto: Foto: Fuchs

Seit zehn Jahren steht ein „Schwalbenhotel“ in der Stettener Salinenstraße unmittelbar an der Ortsdurchfahrt und nahe beim Bahnhof. Es hat viel Geduld gebraucht, bis die Vögel es als Brutstätte angenommen haben.

Der Schwalbenturm war überhaupt der erste seiner Art im Zollernalbkreis und das erste von inzwischen sieben gleichartigen Projekten, die vom NABU Zollernalb auf der Grundlage einer Volksbank-Spende seither angestoßen und aufgestellt wurden. Und glücklicherweise haben sich auch schon private Nachahmer gefunden.

 

Die ersten Schwalben sind erst vor vier Jahren eingezogen

Leider sah es im Gegensatz zu den meisten anderen dieser Anlagen in den ersten Jahren gar nicht so gut aus mit dieser nicht gerade billigen Nisthilfe, denn die Schwalben wollten den Turm partout nicht annehmen – vielleicht war er ihnen zu wenig attraktiv neben dem großen ehemaligen Fabrikgebäude, an dessen Fassade auch heute noch rund 100 Naturnester zu finden sind. So dachte man schon darüber nach, den Turm in Stetten an eine andere Stelle zu versetzen. Doch bevor die neue Stelle endgültig festgelegt wurde, konnte Ivo Lavetti, Beisitzer des Gebäudes und der Fläche, auf der der Turm steht, im Jahr 2020 endlich eine Erfolgsmeldung geben: Die ersten Schwalben waren eingezogen!

Bis heute sind jetzt knapp die Hälfte der 42 Nistgelegenheiten belegt und jährlich werden meist zwei Bruten großgezogen. Natürlich ist der Aufwand für so ein Ding recht groß, aber der NABU bietet regelmäßig Doppel-Nisthilfen an für alle jene, die es auch etwas kleiner mögen. Und den Schwalben ist’s egal – Hauptsache Nest. Und als Koloniebrüter natürlich je mehr desto lieber …

Weitere Informationen gibt es hier.

Geschützte Vögel

Schwalben
stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten. Verantwortlich dafür sind fehlende Nistmöglichkeiten und auch das Nahrungsangebot wird knapp. In Städten verschwinden Nester zum Beispiel durch Sanierungen an Gebäuden und auch Feldwege, Einfahrten und Dorfplätze werden zubetoniert, so dass Schwalben immer seltener Lehm für ihren Nestbau finden. Schwalben sind durch das Bundesnaturgesetz geschützt. Das Zerstören der Nester stellt daher eine Straftat dar.