Der Hechinger Nabu will sich an Aktionen zum Erhalt der Kreuzotter-Bestände beteiligen. Foto: Schlotter

Die Kreuzotter gilt in der Region als „vom Aussterben bedroht“. Der Nabu Hechingen hat nun bei einem Infoabend über diese Schlange informiert und will die Restvorkommen der Schlangenart im Killertal stabilisieren.

Über die stark gefährdete Kreuzotter hielt Dr. Thomas Bamann vom Regierungspräsidium Tübingen einen Vortrag beim Nabu-Informationsabend im Bildungshaus St. Luzen.

 

Diese Schlange gelte in unserer Region als „vom Aussterben bedroht“. Nur noch an wenigen Standorten in Albstadt, im Killertal und im Schmeiental bei Storzingen werde sie noch gelegentlich gesichtet. Wohl fühle sie sich dort an den Eisenbahnlinien, deren geschottertes Bett gut geeignet sei als Versteck und zum Aufwärmen.

Wildschweine und Autos gefährden den Bestand der Schlangen

Was den Schlangen zu schaffen mache, sei dagegen ein hoher Bestand an Wildschweinen und Füchsen, andere Reptilien und oft auch der Autoverkehr, da sich Kreuzottern gerne auf warmem Asphalt aufhalten. Wesentlich sei zudem der Verlust von Lebensraum.

Am Beispiel der Thanheimer Steige zeigte der Referent anhand von Luftbildern auf, wie vielerorts offene Flächen oder lichte Waldungen mit der Zeit zuwachsen und damit als Lebensraum für diese Tiere verloren gehen. Auch die Klimaerwärmung trage zum Rückgang der Art bei, da bevorzugte Lebensräume verschwinden. Kreuzottern seien sehr standorttreu und verbringen ihr Leben in einem Radius von 400 Metern.

Albstädter Nabu-Gruppe baut Winterquartiere für die Schlangen

Anschließend berichtete Mathias Stauß von der Albstädter Nabu-Gruppe über Bemühungen, die Kreuzotter-Bestände dort wieder zu erhöhen. Dafür seien neun Winterquartiere und sieben Tümpel angelegt worden. 160 Tonnen Steinmaterial wurden dafür bewegt, 126 Maschineneinsatzstunden fielen an, Kosten von 25 000 Euro entstanden, mitfinanziert durch einen Sondertarif der Albstadtwerke. Hinzu kamen bislang 350 Stunden ehrenamtlicher Einsatz. Auch die Hechinger Nabu-Gruppe will dazu beitragen, die im Killertal noch vorhandenen Restvorkommen zu stabilisieren.

Hans-Martin Weisshap will auf Beurener Heide Hilfsmaßnahmen starten

Hans-Martin Weisshap, der sich seit Jahren mit den Amphibien- und Reptilienvorkommen in der Beurener und der Schlatter Heide beschäftigt, schilderte anschließend seine Vorstellungen konkreter Hilfsmaßnahmen. Eine wichtige Rolle nehmen die dort vorhandenen kleinen Tümpel ein, denn neben Mäusen verspeisen Kreuzottern vor allem Eidechsen und Amphibien. Insbesondere Jungtiere seien auf Amphibien und deren Nachwuchs angewiesen.

Die Laichgewässer sollten daher um weitere Kleingewässer ergänzt werden, um Nahrungshabitate flächendeckend zur Verfügung zu stellen.

Mehrere Hechinger Nabu-Aktive beteiligen sich an einer Planungs- und Arbeitsgruppe, wer sich daran beteiligen will, kann sich bei Hans-Martin Weisshap unter der Telefonnummer 0174/31 149 11 oder per Mail unter hm@weisshap.de melden. Auch Jana Kohler von der Forstverwaltung des Landratsamts sicherte bereits Unterstützung zu.