Bienen fühlen sich im heimischen Garten wohl. Deshalb appelliert der Nabu: Artenschutz beginnt vor der Haustür. Foto: Kumm Foto: Schwarzwälder Bote

Appell: Hechinger Nabu-Gruppe macht auf den Tag der Artenvielfalt aufmerksam

Die Hechinger Gruppe des Naturschutzbunds (Nabu) nutzt den internationalen Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt, um auf das Thema aufmerksam zu machen.

Hechingen. An diesem Samstag ist der internationale Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt. Diesen nimmt die Hechinger Gruppe des Naturschutzbunds (Nabu) zum Anlass, erneut auf den dramatischen Artenschwund – weltweit, aber auch hierzulande – hinzuweisen.

"Wir alle können einen Beitrag zum Artenerhalt leisten", sagt Nabu-Vorstandsmitglied Gert Rominger. "Dies fängt im heimischen Garten an, wo durch Verzicht auf Pestizide sowie eine naturnahe Bepflanzung und Pflege vielen bedrohten Vogel- und Insektenarten Lebensraum geboten werden kann. Für Garten und Balkon sollte auf torffreie Pflanzerde geachtet werden, Moore gehören zu den besonders wertvollen, jedoch stark bedrohten Biotopen."

Aber auch das Konsumverhalten bei Nahrungsmitteln hat die Nabu-Gruppe im Blick. Hierzu meint Rominger: "Schließlich kann durch Reduzierung des Fleischverbrauchs der fortdauernden Rodung der Regenwälder mit anschließender Umwandlung in Sojakulturen oder Rinderweiden entgegengewirkt werden."

Der Appell richtet sich jedoch auch an die Kommunen, die auf eigenen Grünflächen wie Parkanlagen oder entlang der Wege durch eine spätere Mahd für mehr Blühflächen sorgen können. Auch bei der Bauleitplanung hätten es Städte und Gemeinden in der Hand, Biotope zu erhalten und zu verbinden, und in den Baugebieten auf naturnahe Gartengestaltung hinzuwirken.

Eine besondere Verantwortung, heißt es in einer Mitteilung des Nabu, kommt schließlich der modernen Landwirtschaft zu. Schon Mitte Mai habe der erste Grasschnitt begonnen. Viele Wildblumen und -kräuter hätten dadurch keine Chance, auszusamen; Insekten verlören Nahrung und Lebensraum.

Daher richtet der Nabu-Landesverband schon seit vielen Jahren die dringende Bitte an die Landwirte, bei jeder Mahd landwirtschaftlicher Flächen einige Streifen und Inseln stehen zu lassen, um Flora und Fauna eine "Arche Noah" zu bieten. Diesem will sich auch die Hechinger Nabu-Gruppe anschließen.