Siegfried Fechter vom NABU mit dem befreiten Steinkauz Foto: Fuchs

Es ist einer dieser Einsätze, für die Naturschützer mitunter auch angefragt werden.

Haigerloch - "In unserem Hühner-Schutznetz hängt ein Vogel – er lebt noch", sagt der Mann, der am Samstagmorgen bei Herbert Fuchs, Vorsitzender des NABU Haigerloch/Rangendingen an der Tür klingelt. Nicht viel später machen er und "Sigge" Fechter sich auf den Weg zum "Tatort", eine kleinen Tierhaltung in Stetten. Vor Ort zeigt sich schnell, dass es ein Waldkauz ist: Kopfüber hängt er im Netz, sein Flügel hat sich im Netz verheddert. Ob er bei seinem nächtlichen Jagdausflug eine Maus erwischen wollte, die sich an die letzten Reste von vielleicht noch herumliegendem Hühnerfutter machen wollte? Alltäglich ist so ein Unfall jedenfalls nicht.

Vorsichtig klettert Fechter ins umzäunte Gehege und versucht zunächst, die Füße des Kauzes zu fassen zu kriegen, denn mit seinen spitzen Krallen ist nicht zu spaßen. Glücklicherweise kann er den Flügel auch schnell befreien, so dass eine weitere helfende Hand nicht erforderlich wird. Ein schönes Tier der braunen Morphe –Waldkäuze gibt’s in grau und in braun.

Vogel hat sich glücklicherweise nicht ernsthaft verletzt

Weil der Vogel nur eine kleine Risswunde aufweist, ansonsten aber einen durchaus fitten Eindruck macht, obwohl er bestimmt di e halbe Nacht im Netz hing, wird beschlossen, im Gehölz hinter der ehemaligen Firma Schneider die Flugfähigkeit des Vogels zu testen. Fechter befreit den Kauz aus seinem Zwischenlager in einer Kiste und öffnet die Hand: Der Vogel fliegt weg und setzt sich auf einen nicht allzu weit entfernten Ast. Okay, das sah erst mal nicht schlecht aus. Und keine 20 Sekunden später hebt er ab, gaukelt zwischen den Ästen und Zweigen hindurch einen Waldweg entlang, so dass eindeutig klar ist: Kein Problem, Unfall überstanden, Hilfe erfolgreich. Herbert Fuchs freut sich, dass die Besitzer der Tierhaltung schnell reagiert und den Unfall den NABU-Leuten gemeldet haben