"Ich kann mich einfach nicht kurz fassen" sagt die 34-jährige zweifache Mutter und Autorin Sarah Backes mit einem Lächeln. Vor ihr auf dem Tisch im hübschen Häuschen in Stetten u. H. liegt ihr Erstlingswerk, "Die Türen von Theseus". Ein 510 Seiten dicker Mystery-Thriller, mit dem sie ihre Leser das Fürchten lehrt.
Burladingen-Stetten - Das Buch, es ist am 10. März erschienen, wurde ihr im wahrsten Sinne des Wortes in die Wiege gelegt. Denn es entstand nach einem Alptraum, den Sarah Backes nach dem Aufwachen sofort aufschrieb und dann in einer vielschichtigen Geschichte verarbeitete. In der Handlung wird die Protagonistin Memo von einer älteren Frau in eine alte, wundersame Stadtvilla eingeladen. In der gibt es viele Flure, Räume und Ecken, die der Besucherin auf den ersten Blick herrlich und prachtvoll erscheinen. Lange merkt Memo nicht, dass sie einer Illusion zum Opfer fällt. "Aber dann kehrt sich das um, und es kommt das Grauen", verrät Sarah Backes über ihren Schmöker.
Kleinste Details sind wichtig
Dabei seien ihr, wenn sie ihre Leser in ihre ureigene Gedankenkulisse mitnimmt, dichte Atmosphäre, stimmige Bilder und kleinste Details wichtig, verrät sie im Gespräch mit unserer Redaktion. Und was ihre Ausbildung anbetrifft, da kann sie aus dem Vollen schöpfen. Sie hat in Tübingen klassische Archäologie und Kulturen des alten Orients studiert und sich mit alten Sprachen wie Sumerisch und Hebräisch befasst. Schon der Titel "Die Türen von Theseus" ist eine Anspielung auf die griechische Sagenwelt und einen ihrer Helden, den Minotaurus. Halb Mensch und halb Stier geboren, wird er gefangen gehalten in einem Labyrinth, das Daedalus für den König Minos von Kreta entworfen hat.
Mit der Schülerzeitung fing es an
Backes Geschichte ist tiefgründig. "Es geht eigentlich um die eigene Identität, um die Erinnerungen, die uns prägen und uns zu dem machen, was wir sind", sagt die junge Mutter.
Gelesen und geschrieben habe sie schon als Kind sehr gerne. Eigene Gedichte verfasst, Texte für die Schülerzeitung gemacht. Am liebsten, gibt sie zu, verschlingt sie Gruselromane von Stephen King, der auch ihr großes Vorbild ist.
Und in ihrer Freizeit zieht es sie oft in den Wald. Dann geht sie Kräuter sammeln, trocknet sie zu Hause und verwendet sie vielseitig beim Kochen.
Das zweite Werk ist schon geschrieben
Mittlerweile schreibt sie vor allem abends, wenn die Kinder im Bett sind und im Hause Ruhe eingekehrt ist. Ihre Ideen, so verrät sie, bekommt sie von überall her, und bei den "Türen von Theseus" ist es nicht geblieben. Der nächste Roman heißt "Flüsterasphalt", ist ein tiefenpsychologischer Krimi um einen Serienkiller und bereits fertig geschrieben. Er soll im kommenden Jahr erscheinen.