Vereinschef Roland Bürkle (links) und sein Stellvertreter Michael Schneider (rechts) ehrten Eberhard Klaiber für 30-jährige Mitgliedschaft im Musikverein Trillfingen. Foto: Kost

Hauptversammlung: MV Trillfingen bilanziert die beiden Vereinsjahre 2019 und 2020

Haigerloch-Trillfingen. Im Coronajahr 2020 war das Vereinsleben bis fast zum völligen Stillstand heruntergebremst, jetzt will die Bauernkapelle Trillfingen mit neuer Kraft und vor allem einem neuen Mann am Taktstock wieder durchstarten.

Dass die Vereinsarbeit während der Corona-Pandemie ziemlich auf Eis lag, wurde bei der Hauptversammlung des Musikvereins in allen Berichten sichtbar. 2019 war die Bauernkapelle noch Ausrichter des 44. Stadtmusikfestes und hatte 37 Proben und 22 öffentliche Auftritte, wie der Vereinsvorsitzende Roland Bürkle darlegte. 2020 gab es dann nur noch 22 Proben und Auftritte. Der Jugendvorspielnachmittag fiel aus und es fand auch kein Jahreskonzert statt. Die Mitgliederzahl in der Bauernkapelle ist trotz Corona aber sogar gewachsen und zwar von 144 zum Jahresbeginn 2019 auf 162 zum Jahresende 2020. Davon sind laut Roland Bürkle 52 aktive Musiker oder Musikerinnen.

Dagegen kam es nach der Fasnet 2020 zum Wechsel des Dirigenten. Nachfolger von Wolfram Sauter, der seit 2008 musikalischer Leiter der Bauernkapelle war, wurde Eberhard Schwille aus Ohmenhausen bei Reutlingen (siehe Rubrik).

"In Sachen Jugendarbeit sind wir wieder voll auf Kurs", betonte Jugendleiterin Sarah Noll. Seit 2019 seien 15 Kinder in Instrumentenausbildung, in der Aktivenkapelle wurde zudem elf Jungmusiker unter 25 Jahren mitspielen. Sie freute sich, dass im Schuljahren 2019/20 und 2020/21 Bläserklassen an der Grundschule Trillfingen zu Stande kamen.

Kassiererin Meike Haug berichtete über die Finanzen des Vereins. Vor allem im Coronajahr 2020 schrumpfte das Guthaben des Vereins, weil Veranstaltungen als Einnahmequellen wegbrachen. Immerhin bekam die Bauernkapelle eine Corona-Soforthilfe vom Landesblasmusikverband. Die Kassenprüfer Gisbert Noll und Paul Sauter hatten die Buchführung geprüft und Noll bestätigte der Kassiererin korrekte Arbeit.

Die Entlastung der Vorstandschaft leitete Ortschaftsrat Hermann Schmidt. Er bezeichnete die Bauernkapelle als guten Botschafter für Trillfingen. Bei den Wahlen wurde die gesamte Vorstandschaft im Block bis zu den nächsten Wahlen 2022 wiedergewählt.

Geehrt wurden außerdem die fleißigsten Probenbesucher im Jahr 2019: Roland Bürkle, Michael Schneider, Uli Sauter und Jürgen Vollmer versäumten keinen einzigen der 57 Proben und Auftritte. Die Beteiligungsquote lag bei 67,8 Prozent und das fleißigste Register waren die Trompeten mit 78,5 Prozent.

Eigentlich wolle man am 2. und 3. Juli nächsten Jahres wieder ein Schulhoffest veranstaltet, so Vereinschef Roland Bürkle in seinem Ausblick, leider kollidiere das Fest jetzt mit dem Kreismusikfest in Geislingen – der Termin sei erst vor wenigen Tagen festgelegt worden. Man muss also überlegen, was man aus der Terminüberschneidung jetzt macht.

Auch der Förderverein der Bauernkapelle zog Bilanz. Dessen Vorsitzender Helmut Bürkle bezifferte die Mitgliederzahl auf 39 Mitglieder. Der Verein unterstützt vor allem die Jugendarbeit in der Bauernkapelle.

(tk). Eberhard Schwille, neuer musikalische Leiter der Bauernkapelle Trillfingen, stellte sich bei der Hauptversammlung vor. Dabei präsentierte er sich nicht nur als Mann, der 25 Jahre Dirigent der Musikkapelle Sondelfingen war und staatlich geprüfter Dirigent (Musikfachhochschule Trossingen) ist, sondern auch als Musiker, der in einigen in der Region bekannten Blaskapellen mitgespielt hat.

"Ich bin froh und glücklich, die Bauernkapelle bekommen zu haben und fühle mich wohl mit ihr", so Schwille, der erst vor wenigen Tagen seinen ersten öffentlichen Auftritt mit den Trillfingern vor der örtlichen Mehrzweckhalle hatte. Sein Ziel mit der Blaskapelle: "Ich will einen Klangkörper formen, der sich nicht so leicht nachmachen lässt." Er wolle er sämtliche Stilrichtungen abdecken, bevorzugt aber die Egerländer und Mährische Blasmusik. Aber auch die konzertante Blasmusik solle nicht zu kurz kommen.

Für ein Herbstkonzert wird es wegen der ungewissen Situation und der Kürze der Vorbereitungszeit dieses Jahr nicht mehr reichen, der neue Mann am Dirigentenstab denkt eher an ein Frühlingskonzert und, ja, auch mal wieder ein Kirchenkonzert kann er sich durchaus vorstellen.