In Nürnberg stehen momentan zwei mutmaßliche Betrügerinnen vor Gericht. (Symbolbild) Foto: dpa

Zwei Frauen stehen zurzeit in Nürnberg vor Gericht, weil sie etliche Frauen um ihr Erspartes gebracht haben sollen. Die mutmaßlichen Betrügerinnen sollen ihren Opfern erzählt haben, dass sie mit einem Fluch belegt sind und stellten allerlei Rituale mit ihnen an.

Nürnberg/Stuttgart - Deutschlandweit haben sie ihr Unwesen getrieben und rund 90 000 Euro von ihren leichtgläubigen Opfern ergaunert: Nun müssen sich zwei mutmaßliche Trickbetrügerinnen in Nürnberg vor Gericht verantworten. Die 48 und 53 Jahre alten Frauen stehen seit Montag wegen Betrugs und Diebstahls vor Gericht. Sie räumten die Vorwürfe zu Prozessbeginn weitgehend ein. Die Verfahrensbeteiligten haben sich bereits darauf verständigt, dass die Frauen Haftstrafen von dreieinhalb bis vier Jahren erhalten sollen.

Laut Anklage war ihre Masche immer ähnlich: Zwischen 2011 bis 2015 sprachen sie demnach in zahlreichen Städten - unter anderem in Wilhelmshaven, Kassel, Augsburg, Nürnberg und Stuttgart - Frauen an und erzählten ihnen, dass auf ihnen ein Fluch liege. Um den angeblichen Bann zu lösen, sollten die Frauen den Betrügerinnen Bargeld geben. In einem Fall waren das mehr als 40 000 Euro.

Die Angeklagten führten dann zur Ablenkung allerlei Rituale durch und gaben ihren Opfern am Schluss Bündel mit wertlosen Papierschnipseln zurück. Das Geld nahmen sie selbst an sich. Die wertlosen Päckchen sollten ihre Opfer mehrere Tage unter ihrer Matratze liegen lassen. Einer der Frauen riss eine der Betrügerinnen auch ein Haar aus, gab es ihr und wies sie an, über drei Ampeln zu gehen und das Haar dann wegzuwerfen, ohne sich umzudrehen. In der Zwischenzeit waren die Angeklagten verschwunden.