Am Ende des Dirigier-Workshops haben die Jugendlichen eine „echte“ Probe geleitet, die aus den Jugendkapellen der Musikvereine Heinstetten und Schwenningen bestand. Foto: Frank Mauch

Bei einem gemeinsamen Workshop haben Jugendliche der Musikvereine Heinstetten und Schwenningen die Grundlagen des Dirigierens erlernt. Bei einer „echten“ Probe beider Vereine kam das erlernte Wissen direkt zum Einsatz.

In einer Kooperation haben sich der Musikverein Heinstetten und der Musikverein Schwenningen zusammengetan, um Jugendlichen im Rahmen eines Workshops die Grundlagen des Dirigierens näherzubringen. Unter der fachkundigen Leitung von Musikdirektor Thomas Wunder wurden zunächst grundlegende Schlagtechniken, Probenarbeit sowie Gestaltungselemente vermittelt, um ein solides Fundament für das Dirigieren zu schaffen. Auch Instrumentalkunde und das Lesen einer Partitur standen auf dem Plan. Wunder war Kreisverbands-Dirigent des Blasmusikverbands Zollernalb, musikalischer Leiter der Stadtkapelle Burladingen sowie Leiter der Musikschule Burladingen von 1999 bis 2023.

 

Der erste Teil des Workshops startete am 18. März 2023 in Schwenningen mit sieben Teilnehmerinnen des MV Heinstetten und vier Teilnehmerinnen des MV Schwenningen. Danach folgten vier weitere Termine, die abwechselnd in den jeweiligen Proberäumen in Heinstetten und Schwenningen stattfanden.

Den Höhepunkt dieses gemeinsamen Projektes bildete eine „echte“ Probe beider Jugendvereine am 9. März im Proberaum in Heinstetten, die den zweiten Teil des Workshops darstellte. Jede Teilnehmerin durfte die große Gruppe leiten, wobei sie stets von Thomas Wunder unterstützt wurden. Die Jugendlichen beider Jugendkapellen zeigten dabei nicht nur großes Engagement, sondern auch Ausdauer, da die Probe den gesamten Tag dauerte.

Aus einer Suche heraus war die Idee zum gemeinsamen Workshop entstanden

Die Idee zum gemeinsamen Workshop war zu Jahresbeginn 2023 entstanden, teilt Fabian Müller, Vorsitzender des MV Heinstetten mit. Damals seien sie auf der Suche nach einem Dirigenten für ihre Jugendkapelle mit 40 Kindern und Jugendlichen gewesen.

Hilfesuchend wandte sich der Verein an Stefanie Wunder, die Leiterin der Musikschule Zollernalb; ob sie unter ihren Lehrkräften jemanden wüsste, der diese Aufgabe übernehmen könnte. Weiterhelfen konnte sie zwar in der Sache nicht - wusste aber, dass beim MV Schwenningen Interesse an einem Dirigier-Workshop bestand und schlug ihren Mann Thomas Wunder als Dozenten vor, wenn der MV Heinstetten gleichwohl Interesse habe.

Zum ersten Mal haben die Jugendlichen in dieser Form miteinander interagiert

Die Zusammenlegung der Kapellen ermöglichte es den Teilnehmerinnen, sich mit Unterstützung auszuprobieren und gemeinsam Musik zu machen. Dieser Probetag war ein bedeutender Schritt für die jungen Frauen – und der Erfolg wäre ohne das Engagement von Thomas Wunder und die beiden Musikvereine nicht möglich gewesen.

Besonders bemerkenswert war auch, dass die Jugendlichen zum ersten Mal in dieser Form miteinander interagierten. Diese positive Dynamik trug maßgeblich zum Erfolg des Workshops bei und unterstrich die Bedeutung von Gemeinschaftssinn und Teamarbeit der befreundeten Musikvereine. Bislang seien keine weiteren Projekte dieser Art geplant, sagt Müller - fügt aber hinzu: "Allerdings soll der musikalischen Ausbildung von Jugendlichen nichts im Wege stehen. Eventuelle weitere Projekte sind maßgeblich vom Interesse der Jugendlichen sowie den Möglichkeiten abhängig."