Im Festzelt herrscht Hochbetrieb. Foto: Fahrland

Ein voller Erfolg war das Backhausfest des Musikvereins Lyra Wittershausen am vergangenen Wochenende. Die Traditionsveranstaltung entpuppte sich wieder als Besuchermagnet.

Vöhringen-Wittershausen - Zahlreiche Einwohner sowie Gäste aus dem Mühlbachtal und der Region wollten sich die ofenwarmen Zwiebel- und Salzberda ebenso wenig entgehen lassen wie die Gelegenheit, sich mit Freunden und Bekannten zu treffen. Zwei Jahre hatten Gäste und Gastgeber auf das Backhausfest verzichten müssen.

Vor 40 Jahren ins Leben gerufen

Kein Wunder also, dass Patrick Dieringer seinem Herzen mit dem Ausruf "Endlich wieder Backhausfest" bei der Begrüßung am Samstagabend zu Festbeginn Luft machte. Er stand erstmals als Vorsitzender für die Traditionsveranstaltung in der Verantwortung.

Das Backhausfest war bereits vor 40 Jahren von der legendären "Stress-Band" ins Leben gerufen worden, bevor es eines Tages vom Musikverein weitergeführt wurde. "Wir sind sehr glücklich, nach zwei Jahren Zwangspause wieder feiern zu können", so Dieringer.

Gute Stimmung im Festzelt

Diese Freude wolle man sich auch durch das herbstliche Wetter nicht trüben lassen und habe allerhand für Magen und Ohren zu bieten. Rasch füllte sich das Festzelt und wurde zum Treffpunkt für Menschen jeden Alters. Aufgrund der nasskalten Witterung war der Bierbrunnen weniger umlagert als gewohnt, dafür gab es in der rustikalen Bar schon bald kein Durchkommen mehr.

Erstmals kurbelte mit dem Musikverein Römlinsdorf schon ab 18 Uhr eine Gastkapelle die Stimmung im Festzelt an. Nahtlos ging es nach zwei Stunden mit dem Trio "Die Jauchzaaa" weiter.

Viele Helfer

Flori Pfitzer an der steirischen Harmonika, Jens Neher an der Gitarre und Rüdi Merz am Schlagzeug heizten den Festbesuchern mit eigenen Titeln und Coversongs ein, sogar die eine oder andere Polonaise zog durch die voll besetzten Reihen.

Die Sorge, die Helfer könnten sich nach der Pause nur schwer motivieren lassen, wurde widerlegt. So viele Freiwillige wie noch nie kamen am Freitagnachmittag zum Zwiebelschneiden, viele Hände packten beim Zeltaufbau kräftig an.

Rund 125 Schichtdienste galt es an den zwei Tagen zu besetzen. Unterstützung leisteten die Narrenzünfte aus Bochingen und Fischingen. Die Backhaus-Teams hatten ebenfalls viel Arbeit. Schon früh am Freitagmorgen wurden die Öfen aufgeheizt und große Portionen Brotteig aus 125 Kilogramm Mehl geknetet, um am Nachmittag Holzofenbrot zu backen.

Öfen laufen auf Hochtouren

Weitere 140 Kilogramm Mehl wurden am Wochenende mit weiteren Zutaten in duftende Zwiebel- und Salzberda verwandelt, die in großer Zahl über den Tresen gingen. Die drei Holzbacköfen wurden im Dauerbetrieb genutzt.

Wie früher schon bei "Fuzzy" durfte der Verein auch bei Pächter Florian Daniels das Nebenzimmer im Gasthaus Linde als Backstube nutzen. Dort wurde der Teig hergestellt, ausgewellt und die Bleche damit ausgekleidet, die dann zur weiteren Verarbeitung ins Backhaus getragen wurden.

Am Sonntag sorgten die Musikvereine aus Bergfelden, Bösingen und Bad Imnau für Stimmung, während sich die Gäste den Spießbraten und die Leckereien aus dem Backhaus schmecken ließen. Als besondere Spezialität gab es am Nachmittag zur Kaffeezeit fünf süße Berda-Varianten mit Streuseln oder Schmand mit Früchten. Die Musikerjugend durfte mit dem Verkauf ihre Kasse aufbessern und half eifrig mit. Zum Festausklang griffen die Gastgeber selbst zu ihren Instrumenten.