Zum 100-jährigen Bestehen spielte die Musikkapelle aus Hartheim ein ganz besonderes Konzert. Foto: Kirschbaum

Im Jubiläumskonzert in der Festhalle gipfelten die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Musikvereins Hartheim. Es lag nahe, den Musikverein Unterdigisheim als Gastkapelle einzuladen, zumal sich die beiden Musikvereine eine Jugendkapelle teilen.

Meßstetten-Hartheim - Weil eben die Kooperation so eng ist, war es die gemeinsame Jugendkapelle des Musikernachwuchses aus Hartheim und Unterdigisheim, die das Jubiläumskonzert am Samstagabend eröffnete. Seit Jahren steht Peter Wäschle den Zöglingen als Dirigent und Ausbilder vor. Und dass dies nicht immer so einfach ist, die Jugendlichen in Schach zu halten und ihnen ihr Handwerk nahezubringen, gestand Sina Tiefenbach. Dass die Jugendarbeit aber auch Früchte trägt, bewiesen die Kinder und Jugendlichen mit ihrem Vorspiel. Sie begannen mit "Genji Koto", einem Liebeslied aus der Feder von Luigi di Ghisallo. Auch das rhythmische "Viva La Vida" in einer Bearbeitung von Tim Waters meisterten sie souverän. Ohne eine Zugabe durften die Jungmusiker daher die Bühne nicht verlassen.

Gastmusiker aus Unterdigisheim

Peter Wäschle, langjähriger Dirigent des Musikvereins Unterdigisheim, hat ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das bei den Gästen gut angekommen zu sein schien. Jana Smolle stand ihm als Moderatorin zur Seite, welche die Stücke nicht nur ansagte, sondern zu jedem auch ein paar Informationen wusste. Die Gastmusiker starteten mit dem schwungvollen "Astronauten-Marsch" von Josef Ulrich. Markus Götz wurde bei einem Aufenthalt auf der Insel Lanzarote von der bizarren Landschaft zur Komposition von "Montanas del Fuego" inspiriert. Einen voluminösen Klangkörper boten die Unterdigisheimer mit "Nora" von Thomas Asanger, bei dem die Hörner die Melodie dominierten. Der "Slawische Tanz Nr.8" von Antonin Dvorak wurde in einer Bearbeitung von V. Studnicka gespielt. Das Medley "Selections from the Greatest Showman" rundete das Konzertprogramm der Unterdigisheimer ab ehe die geforderte Zugabe gespielt wurde.

"Music was my first love"

Schließlich nahmen die Jubilare des Musikvereins Hartheim auf der Bühne Platz. Das Blasorchester unter Leitung von Jörg Reizner begann seinen Auftritt mit "Arsenal" von Jan van der Roost. Der würdevoll klingende Konzertmarsch enthielt wunderschöne Themen und eine ausgedehnte Melodie im Trio. "Fantastica" wurde von Martin Scharnagl komponiert und entstand zum 25-jährigen Bestehen der Landesmusikschule Brixental in Tirol. Beginnend mit einem lebhaften Allegro entfaltet der ruhige Mittelteil seinen besonderen Reiz von alpenländischer Musik mit sinfonischen Elementen. "Music", der wohl größte Hit des britischen Musikers John Miles, war auch ein Höhepunkt des Abends.

Highlights aus "Tanz der Vampire"

Ebenfalls bei vielen im Publikum bekannt, war die Musik aus dem Musical "Tanz der Vampire" von Jim Steinmann, arrangiert von Wolfgang Wössner. Diesem ist es gelungen, in sein Arrangement große orchestrale Passagen mit ruhigen Balladen abzuwechseln. Die Highlights aus dem Musical begeisterten das Publikum.

Zum Abschluss wurde es rockig: Die Kapelle spielte die vier größten Hits der amerikanischen Rockband Bon Jovi. In den Beifall für die Gastgeber mischten sich die Zugaberufe unter das rhythmische Klatschen. Der Forderung kam das Orchester gerne nach.

Ehrung für langjährige Mitglieder

Britta Maier war an diesem Abend nicht nur Musikerin, sondern moderierte auch den Auftritt der Hartheimer. Sie machte das Publikum darauf aufmerksam, dass das Schlagwerk an diesem Abend in besonders jungen Händen lag: Der neunjährige Schlagzeuger Hannes Reizner sorgte gemeinsam mit Jonas Schinacher, 13 Jahre, und dem 14-jährigen Valentin Butz für den Rhythmus.

Abschließend ehrte der Vorsitzende Heiko Mattes langjährige Mitglieder: Annika Deufel gehört dem Musikverein seit 20 Jahren an. Als Schlagzeuger kam Jochen Braun als Quereinsteiger in den Verein. Obwohl er zwischenzeitlich in Italien lebt, hat er diese Ehrung an diesem Abend in der Heimatgemeinde persönlich angenommen. Trompeter Lothar Butz wurde für 40 Jahre im Verein geehrt.