Hans Dreher (links) und Nikolaus Welle (rechts) wurden durch Peter Kreidler für 60 Jahre aktives musizieren geehrt. Foto: Baiker

Der Musikverein Empfingen feiert dieses Jahr sein 175-jähriges Jubiläum. In der Tälesee-Halle gab es am Mittwoch schon einmal einen kleinen Auftakt.

Empfingen - Neben dem großen Fest vom 23. bis zum 25. September 2022 mit der Empfinger Serenade gab es nun vorab am Mittwoch einen großen Festabend als Auftakt zum diesjährigen Kreismusikfest in der Tälesee-Halle, bei dem neben vielen Grußworten auch Ehrungen im Mittelpunkt standen. Zunächst gab es einen Sektempfang, bei dem die Alphornbläsergruppe Bergfreunde aus Hallwangen und die Alphornissen aus Dornhan für den musikalischen Auftakt sorgten.

Jungmusiker spielen nach langer Corona-Pause wieder auf

Sven Schneider, MV-Vorsitzender eröffnete dann den Abend und sagte: "Eine besondere Freude ist es mir heute, dass unsere Jugendkapelle unter unserem Dirigenten Carl-Michael Birk uns durch diesen Abend begleiten wird und so der eigentliche Grund dieses Festaktes wiederholt zur Geltung kommt: die Blasmusik." Nach über zwei Jahren war es der erste öffentliche Auftritt der Jungmusiker, "und für viele von ihnen auch der erste Auftritt in dieser Zusammensetzung", wie Schneider anmerkte. "Dies trifft auch auf unseren Dirigenten Carl-Michael Birk zu", fügte Schneider hinzu.

Uwe Wagner hatte vor über zwei Jahren den Taktstock an Carl-Michael Birk übergeben. Wagner hatte sich aber bisher immer noch im Bereich Jugendwerbung und Jugendausbildung sowie Bläsergruppen aktiv engagiert. Mit ein Bildcollage wurde Uwe Wagner von Sven Schneider jetzt geehrt.

Dann sprach Hans Dreher, Präsident des Blasmusikkreisverbandes: "Seit nunmehr zwei Jahren werden wir von einem Virus gebeutelt und drangsaliert, der uns allen neben vielen beklagenswerten Todesfällen immense personelle und finanzielle Aufwendungen sowie persönliche und gesellschaftliche Einschränkungen abverlangt. Unsere Vereine haben unter der Situation sehr gelitten, die Musikverein noch etwas intensiver. Probeabende, Feiern und Veranstaltungen, kameradschaftliche Zusammenkünfte waren tabu."

Trotz des Ukraine-Krieges wird gefeiert

Die Ausbildung und Betreuung des Nachwuchses sei nicht mehr möglich gewesen. Wir konnten die Erwartungen der Bevölkerung auf Konzerte, Gartenfeste, Ständchen und alle das, was die Gemeinschaft auch lebenswert macht, nicht erfüllen, wir konnten nichts mehr bieten", sagte Dreher.

Und weiter: "Jetzt schöpfen wir neuen Mut und sind heute zusammen, um auch trotz des unsinnigen und grausamen Krieges in der Ukraine zu feiern und positiv in die Zukunft zu schauen. Besinnen wir uns auf unsere Fähigkeiten gemeinsam Sinnvolles zu gestalten und mit unserer Arbeit einen kleinen Beitrag für das Verständnis in der Gesellschaft zu leisten."

175 Jahre sind sieben Generationen

Empfingens Bürgermeister Ferdinand Truffner stellte fest, dass die Blasmusik in Empfingen einen wichtigen Stellenwert habe. "Wir haben in Empfingen starke Vereine", sagte Truffner und wies auf die Empfinger Serenade im September hin, entwickelt als echte Eigenmarke. Als Geschenk überreichte er die Noten eines Konzertmarsches und Geld für den Musikverein.

Uwe Hellstern, stellte fest, dass es schön sei, sich ohne Abstand und ohne Maske wieder treffen zu können. "Der Musikverein möge mit Mut und Zuversicht in die Zukunft gehen", sagte er.

Der Freudenstädter Landrat Klaus Michael Rückert erinnerte daran, dass 175 Jahre sieben Generationen bedeuten. Der Landrat dankte allen, die den Musikverein sieben Generationen lang getragen haben. Nach den Grußworten stieg der Musikverein Empfingen in die Ehrungen ein. Nach dem offiziellen Teil spielte noch der Musikverein "Lyra" aus Bittelbronn unter Leitung von Ramona König zum Ausklang.